21.05.2014 18:05 Uhr

Halten, Werfen, jubeln – die Judowettbewerbe in Bilk

„Halten, Halten!“ ruft Trainerin Zita Notter von außen. Auf der Judomatte wälzt sich die junge Lara Holzmüller auf ihrer Gegnerin. Auch das Publikum, das an diesem Mittwoch zahlreich zu den Finalwettbewerben in der Halle der Hulda-Pankok-Schule in Düsseldorf Bilk erschienen ist, feuert lautstark an.

Lara Holzmüller (rechts) mit ihrer Trainerin Zita Notter. (Foto: SOD/Frederik Zürn)

Lara Holzmüller (rechts) mit ihrer Trainerin Zita Notter. (Foto: SOD/Frederik Zürn)

Nachdem Lara zuvor zwei Kämpfe in der Klasse weiblich bis 60 kg gewonnen hat, scheint sich auch diesmal ein schneller Sieg anzubahnen. Doch immer wenn die Athletin ihre Gegnerin fest im Griff hat, schaut sie stolz zu ihrer Mutter, die am Rand mitfiebert. Das liefert ihrer Kontrahentin die entscheidenden Sekunden um sich wieder aus der Umklammerung zu befreien.
 
„Wenn sie sich doch nur bis zum Schluss konzentrieren würde“, hadert die mitgereiste Mutter. Doch letztendlich sind alle Bedenken umsonst und Lara gewinnt auch ihren dritten Kampf. „Ich will Erste werden“, erklärt sie nach dem Kampf selbstbewusst.

Über ein Kooperationsprogramm des Heilpädagogischen Zentrums München ist sie zum Judosport gekommen. Zweimal pro Woche hat Lara sich mit ihrer Trainerin auf die Wettbewerbe in Düsseldorf vorbereitet. „Das Judo macht ihr großen Spaß, vor allem die Würfe bereiten ihr große Freude“, fasst die Mutter die Leidenschaft ihrer Tochter zusammen.

Neben Lara Holzmüller nehmen insgesamt 278 Athletinnen und Athleten aus acht verschiedenen Bundesländern an den Judowettbewerben teil. Die Kämpfe dauern dabei zwischen zwei und drei Minuten. „Die SOD Wettbewerbe im Judo sind eine tolle Möglichkeit, auch denen eine Chance zu bieten, die normalerweise größere Schwierigkeiten haben Sport zu betreiben“, erklärt Wolfgang Janko, Nationaler Koordinator im Judo. „Wir teilen die Athleten, je nach Leistungsgrad, in drei unterschiedliche Klassen ein. Das sorgt für ein homogenes Teilnehmerfeld innerhalb der Gruppen“, erläutert er weiter. So ist es beispielsweise für Athleten, die sich nicht trauen aus dem Stehen zu Starten möglich, den Kampf aus dem Sitzen zu beginnen. Der Gegner passt sich dann daran an.

Ob Lara letztendlich tatsächlich Gold gewinnen kann, wird sich noch zeigen. Falls nicht, wird sie nicht allzu zu enttäuscht sein. „Dabeisein ist alles“, betont sie das olympische Motto.





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