21.05.2014 13:09 Uhr

Und immer bleibt der letzte Pin stehen

Im Cosmos Bowlingcenter geht es dieser Tage heiß her. Strikes und Spares fallen in Serie. Aufgeregte Zuschauer jubeln ihren Favoriten zu. Während die Bowler im Licht der Bahn einen Wurf nach dem anderen machen, halten sich die Fans im Hintergrund der Bowlingbahn auf. Teilweise haben sie selbstgebastelte Schilder hoch, die an ein Popkonzert erinnern lassen.

 

Bärbel Scheiwe von der GIW - Wohnanlage Mühlenberg gGmbH. (Foto: SOD/Stefan Holtzem)

Bärbel Scheiwe von der GIW - Wohnanlage Mühlenberg gGmbH. (Foto: SOD/Stefan Holtzem)

Ein Name wird dabei auffällig häufig gerufen. „Manuel, Manuel!“, tönt es aus dem Publikumsbereich. Manuel Bauer, der Junge mit der Startnummer 311, ist für seine 12 Jahre groß gebaut. Sein Team hat bei den Düsseldorfer Spielen ein Heimspiel. Gemeinsam mit seinen Klassenkameraden besucht Manuel die Mosaik-Schule in Wersten. Lehrerin Laura Bleicher berichtet: „Bei uns gibt es eine Bowling-AG, in der die Kinder einmal die Woche trainieren.“ Manuel Bauer strahlt nach jedem Wurf freudig in Richtung seiner Trainer und Unterstützer. „Manuel hat sich geärgert, weil immer ein Pin stehen geblieben ist.“ Erzählt Jürgen Paust-Nondorf, Leiter der AG. Alle hoffen, dass er sich wieder fängt.

Uwe Sycksch ist nationaler Koordinator für den Sportbereich Bowling. Er und seine Mitarbeiter betreuen 122 Athleten, die im Einzel, Doppel, Mixed und 4er antreten. Hilfe bekommen sie von 44 Trainern und den vielen freiwilligen Volunteers. Die meisten Organisatoren sind auch privat leidenschaftliche Bowler, daher ist es für sie auch selbstverständlich, dass Bowling, das unter den vielen traditionellen olympischen Disziplinen eher als untypisch auffällt, zum festen Programm von Special Olympics zählt. „Es ist eine Sportart mit der du jeden erreichen kannst, egal ob Mensch mit- oder ohne Behinderung. Es macht jedem Spaß, “ drückt Sycksch seine Begeisterung für den Sport aus. Sein Mitarbeiter Bernd Steuerwald ergänzt: „Die Athleten lernen sich zu konzentrieren. Und es ist ein motorisch anspruchsvoller Sport. Das tut mir in meinem Alter auch gut.“
 
Am schlimmsten für das junge Team von der Mosaik-Schule ist das Warten, erzählt Laura Bleicher: „Sie werden ganz zappelig, wenn sie nicht dran sind.“ Manuel Bauer hat sich jedoch wieder gefangen. Er dreht die Kugel geschickt an und verfehlt nur knapp den Strike. „Am meisten habe ich heute Spares gemacht. Ich hatte viel Glück, “ sagt er und rennt schon wieder los, um sein Können erneut zu zeigen. Einer der Fans ist Justin Dreuw, ein Klassenkamerad und Freund von Manuel Bauer. Er weiß warum so viele gerade ihn anfeuern: „Manuel ist ein guter Freund und Klassensprecher. Er ist gut im Fußball, aber vor allem kann er gut bowlen.“





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