Newsletter März 2020

1. Aktuelles

SOBW sagt Wettbewerbe und Veranstaltungen bis Ende April ab

Special Olympics Baden-Württemberg (SOBW) hat am 12. März entschieden, sämtliche Veranstaltungen, Seminare und Fortbildungen unter seiner Verantwortung zunächst bis Ende April abzusagen oder auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Damit schließt sich der Landesverband, dem Vorgehen der anderen Verbände des Amateursports im Lande an. SOBW will damit seiner besonderen Verantwortung für die Athletinnen und Athleten mit Handicap wie auch gegenüber der gesamten Gesellschaft in der gegenwärtig dynamischen und sensiblen Lage nachkommen.

Teilnehmenden Mannschaften, die von den Absagen betroffen sind, stellt SOBW über die Website und per Rundmails Informationen zur Verfügung, sobald Klarheit über Alternativtermine oder anderen Umständen hergestellt ist.

2. Partizipation

SOBW Athletenrat bei Planung der Weltspiele Berlin dabei

Teilhabe im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention meint auch Mitbestimmung. In diesem Sinne werden bei der Vorbereitung der Weltspiele von Special Olympics 2023 in Berlin die Athletinnen und Athleten von Anfang an in die Planung mit einbezogen.

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung für die Weltspiele am 30. Januar im Schloss Bellevue hatte Special Olympics Deutschland Athletenräte (gewählte Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung, die sich für die Interessen aller Athletinnen und Athleten einsetzen) aus dem gesamten Bundesgebiet nach Berlin eingeladen. Mit Tatjana Raible (Athletensprecherin), Martin Baum (stellvertretender Athletensprecher), David Pancke, Wolfgang Ortstein, Michael Lofink und Kai-Sören Polefka war der komplette Athletenrat von SOBW in Begleitung von Martin Metz (Sport-Inklusionsmanager) vom 27. bis 30.01.2020 in die Hauptstadt gereist.

(Foto: SOBW)

Inklusives Dialogforum diskutiert Themen der UN-BRK

Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Sport kamen unter der Überschrift "Gemeinsamer Wandel durch Inklusion - wie wollen wir zusammenleben?" zum "Dialogforum" zusammen. Gemeinsam mit den Athletenräten sammelten die 180 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche Ideen, wie Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen gesellschaftlichen Bereichen vor allem aber im Sport verwirklicht werden kann. Zu den Ergebnissen des Dialogforums mahnte Michael Lofink, zweifacher Weltmeister im Radfahren bei den Weltspielen Abu Dhabi 2019 und Mitglied vom SOBW Athletenrat: "Nun ist es unsere Aufgabe, darauf zu achten, dass die wichtigsten Themen tatsächlich umgesetzt werden."

(Foto: SOBW)

3. Inklusion im Sport

Schubkraft für inklusiven Handball
Bereits zum zweiten Mal wird In Baden-Württemberg eine inklusive Hallenrunde im Handball organsiert: Dabei treten die Wiesel der TSG Wiesloch (Handballkreis Heidelberg),  die Durlach Turnados der Turnerschaft Durlach (Kreis Karlsruhe)  und die Feuervögel des BSV Phönix Sinzheim (Kreis Rastatt) regelmäßig gegeneinander an. In den Mannschaften spielen Männer und Frauen mit Handicap gemeinsam.  Die Teams, bei denen Männer und Frauen mit Handicap gemeinsam antreten, treffen in  Hin- und Rückspielen und bei drei Turnieren aufeinander.

Die Initiative für den erstmals von Handballverbänden und SOBW gemeinsam getragenen regelmäßigen Wettbewerb kam 2018 nach den nationalen Spielen von SO in Kiel von Hubert Berger, dem langjährigen Verantwortlichen im Handballkreis Karlsruhe und Handball-Koordinator von SOBW.

Wie im Vorjahr sind alle Partien der bis Ende April dauernden Runde eingebettet in Heimspieltage der jeweiligen Trägervereine und gehen nach Regeln von SO über die Bühne. Die Leitung haben Schiedsrichter des jeweiligen Handballkreises.

Der Vizepräsident von SOBW und Vorsitzende der Turnerschaft Durlach, Mathias Tröndle, verspricht sich von der zweiten Saison „eine neue Schubkraft für den inklusiven Handball“. Die Einbettung der Runde in reguläre Spieltage ist für ihn „ein weiterer Schritt hin zur Normalität“.  Tröndle freut sich darüber, „wie die Spielerinnen und Spieler mit Handicap die Zuschauer mit Spielfreude, Auftreten und Leistungen begeistern“ und ermuntert weitere Vereine in Baden-Württemberg, in der kommenden Runde mit eigenen Teams am inklusiven Wettbewerb teilzunehmen.

Informationen dazu geben Handballkoordinator Hubert Berger (E-Mail: hubert.berger@so-bw.de) und Sport-Inklusionsmanager von SOBW, Martin Metz (E-Mail: martin.metz(at)so-bw.de, Mobil: 0151-17246428).

(Foto: Christine Gustai)

4. Veranstaltungsrückschau

Nationale Winterspiele in Berchtesgaden

Vom 2. bis 6. März fanden die Nationalen Winter-Spiele in Berchtesgaden statt.
900 Athleten gingen dort in acht Sport-Arten an den Start, davon kamen 155 Athleten und Unified-Partner mit 18 Delegationen aus Baden-Württemberg. Die Athleten aus Baden-Württemberg traten in den Sportaten Schneeschuh-Lauf, Ski Alpin, Ski-Langlauf.

Insgesamt konnten die Athleten aus Baden-Württemberg in den einzelnen Sportarten folgende Medaillen erreichen:

  • Ski Alpin:            13xGold     8x Silber    11xBronze
  • Ski Langlauf:       13xGold    15xSilber    15xBronze
  • Schneeschuhlauf: 22xGold    27xSilber    24xBronze
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Die Veranstalter von Special Olympics Deutschland (SOD) zogen eine überaus positive Bilanz. „Wir haben erfolgreiche, mitreißende und emotionale Winterspiele erlebt, die so sichtbar wie nie zuvor geprägt waren durch den Unified-Gedanken des Miteinanders von Menschen mit und ohne geistige Behinderung“, sagte SOD-Präsidentin Christiane Krajewski bei der Abschluss-Pressekonferenz in Berchtesgaden. „Über die sportlichen Wettbewerbe hinaus haben die Athletinnen und Athleten in allen Veranstaltungsbereichen, mit den Berchtesgadenern und unseren Partnern und Unterstützern gezeigt, wie Inklusion funktioniert. Wir sind zuversichtlich, dass sich der Spirit dieser Tage im Alltag fortsetzt und die entstandenen Netzwerke genutzt werden, um Menschen mit geistiger Behinderung den Zugang zur Gemeinschaft des Sports und zur Gesellschaft weiter zu erleichtern.“

(Bildnachweis: SOD/Sasha Klahn)

Erstes Sport-Event für Menschen mit schwer mehrfacher Behinderung

50 Frauen und Männer mit Mehrfachbehinderungen hatten sich zur ersten landesweiten Veranstaltung mit dem Titel "Psychomotorisches Bewegungsangebot" (PBA) von Special Olympics Baden-Württemberg (SOBW) am 28. November 2019 in der Sportschule Steinbach in Baden-Baden angemeldet.

Hinter dem Titel verbirgt sich ein neues, von SOBW entwickeltes Sport- und Bewegungskonzept für Menschen, die aufgrund der Schwere ihrer Beeinträchtigung bislang an keinerlei Sportangeboten teilnehmen konnten und damit durch das Raster sämtlicher Sportangebote auch in den Behindertenportverbänden fallen. Ein ganzheitlicher Bewegungsparcours mit bis zu neun Stationen bietet die Möglichkeit, motorische Grundlagen wie Bewegungskoordination, Gleichgewicht, Kraftdosierung und Köperspannung zu trainieren. Die Stationen können variabel auf die jeweiligen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer angepasst werden und auch in den Tagesfördereinrichtungen aufgebaut und eingesetzt werden.

"Wichtig ist, dass jeder die Anforderungen bewältigen kann und spielerisch zu einem Erfolgserlebnis kommt", betont SOBW-Geschäftsführer Christian Sigg, der das Konzept gemeinsam mit der Motologin Gesine Schlüter entwickelt hat.

Mit der Sportschule Steinbach konnte SOBW dabei einen Partner gewinnen, der mit barrierefreien Räumlichkeiten, einem zielgruppengerechten Verpflegungsangebot, vor allem aber mit der notwendigen Offenheit die notwendigen Voraussetzungen für die Durchführung dieser Veranstaltung mitbringt.

Am Ende der Veranstaltung gab es dann - wie bei jedem Special Olympics-Event - eine Siegerehrung mit einer Medaille für jeden, der dabei war.

(Foto: Christine Gustai)

5. Aus dem Verband

Landesförderung sichert Finanzierung von SOBW

Das Land Baden-Württemberg hat SOBW Ende vergangenen Jahres die Zusage für eine Förderung von bis zu 100.000 Euro pro Jahr für 2020 und 2021 gegeben, als Ergebnis einer gemeinsamen Initiative der Fraktionen von Grünen und CDU. Damit kann SOBW sein vielfältiges Sportangebot weiterentwickeln und die Kooperationen etwa im Unified Sports ausbauen. Immer mit dem Ziel, dass Menschen mit geistiger Behinderung mit Freude und Erfolg Sport betreiben können.

Cuffaro Wohnkonzepte" ist neuer Sponsor für SOBW

Der Bauträger Cuffaro-Wohnkonzepte aus Linkenheim-Hochstetten bei Karlsruhe ist neuer Sponsor von Special Olympics Baden-Württemberg (SOBW). Ende vergangenen Jahres unterzeichneten Geschäftsführer Felice Cuffaro und Harald Denecken, Präsident von SOBW, die entsprechende Sponsoring-Vereinbarung.

"Mit unserem Engagement wollen wir die Sportler mit Handicap unterstützen, damit sie zeigen können, was in ihnen steckt", begründete Felice Cuffaro seine Entscheidung, SOBW nachhaltig zu unterstützen. Überzeugend sei für ihn auch das Volunteering-Programm von SOBW, mit dem gerade junge Menschen in ihren sozialen Kompetenzen gefördert würden. Er versprach, in seinem Umfeld für weitere Partner für SOBW zu werben. "Diese Organisation verdient es einfach, gefördert zu werden. Es ist wichtig, dass Menschen mit und ohne Behinderung die Möglichkeit bekommen, miteinander in Kontakt zu kommen, um voneinander zu lernen."

(Foto: SOBW)

Neu im SOBW-Team:

Katja Sattmann Seit Januar hat das SOBW-Team Verstärkung bekommen: Die 27-jährige Sportwissenschaftlerin Katja Sattmann unterstützt das Team im Bereich Veranstaltungsmanagement. Katja Sattmann hatte bei SOBW bereits 2017 ein Praktikum gemacht und während des Studiums als Minijobberin gearbeitet.

Über ihre neue Aufgabe bei SOBW sagt sie: "Es bereitet mir viel Freude, mich im Sport für Menschen mit Behinderung einzusetzen. Als Sportlerin kann ich sehr gut nachvollziehen, wie schön es ist, Teil einer Mannschaft oder Teil eines großen Wettbewerbs zu sein. Ich finde es faszinierend, was diese Sportler leisten und bin immer wieder beeindruckt wie fair, respektvoll und selbstverständlich jede Platzierung gemeinsam unter den Athleten gefeiert wird."

(Foto: SOBW)

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