27.09.2022 10:09 Uhr

15. ID-Judo-Turnier von Special Olympics NRW in Essen-Kupferdreh

Am 24. September 2022 fand in der Sporthalle Essen-Kupferdreh das mittlerweile 15. Landes-Judoturnier von Special Olympics Nordrhein-Westfalen präsentiert von Westenergie statt. Nach zweijähriger Corona bedingter Wettkampfpause hatten sich immerhin wieder 90 Judoka mit einem geistigen Handicap aus 12 Vereinen aus NRW angemeldet. Hinzu kamen sechs Judoka aus den Niederlanden vom Institut Rudi Verhagen, die bereits zum achten Mal an der SO-NRW-Veranstaltung teilnahmen. Das waren zwar nur die Hälfte der üblichen Teilnehmer wie vor Corona, aber immerhin war es wieder ein Anfang der hoffentlich nach und nach zu der alten Teilnehmerstärke zurückführt. In Kooperation mit dem Nordrhein-Westfälischen Judo-Verband gelang es SO-NRW und dem Team von TV Kupferdreh 1877 wieder, den Teilnehmern einen beeindruckenden Judo-Tag zu bieten.

Das 15. Judo-Turnier von Special Olympics NRW in Essen - Foto: Jürgen Gramsch

Gegründet durch die Schwester des früheren US Präsidenten John F. Kennedy in den 60-er Jahren, hat die SO-Bewegung seit über 30 Jahren auch in Deutschland ihren Platz gefunden. Geistig behinderte Sportler treffen sich im 4-jährigen Rhythmus zu nationalen Sommer- und Winterspielen unter dem Motto: „Ich will gewinnen! Doch wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben!“.  Die nächsten Weltspiele von Special Olympics finden 2023 erstmals in Deutschland, in  Berlin, statt. Seit 2015 werden alle zwei Jahre auch Landesspiele in NRW durchgeführt. Diese wurden in diesem Jahr  vom 07. bis 10.09. in Bonn ausgetragen.

Gekämpft wurde in drei Wettkampfklassen, eingeteilt nach Art und Schwere der Behinderung. In den einzelnen Gruppen trafen 3 – 6 Judoka aufeinander. Jeder musste gegen jeden kämpfen, kein Kämpfer schied vorzeitig aus, alle waren bis zum Ende dabei.  Erfreulich, dass bei diesem Turnier einige Judoka den sehr erfolgreichen Versuch unternahmen, ein Level höher, also in einer schwereren Wettkampfklasse, zu kämpfen. Viele Kämpfer konnten sich in diesem höheren Level nicht nur behaupten, sondern ihre Wettkampfklasse sogar gewinnen.

Wie bei allen ID-Judo-Wettbewerben üblich, starteten alle Judoka ausschließlich in weißen Judoanzügen. Zur Unterscheidung  trug der zuerst aufgerufene Kämpfer einen weißen Wettkampfgürtel und der an zweiter Stelle aufgerufene einen blauen Wettkampfgürtel.

Die Kämpfe begannen, inzwischen schon traditionell, mit der Wettkampfklasse 3. Sie wurde extra eingerichtet, um auch den motorisch stärker beeinträchtigten Judoka die Möglichkeit zu bieten, an Judowettkämpfen teilzunehmen. So kommt es gerade in dieser Wettkampfklasse immer wieder zu Begegnungen, die nur im Kniestand durchgeführt werden, weil einer der beiden Judoka, oder auch beide, nicht sicher stehen können. Erstaunlich zu beobachten, zu welchen Leistungen auch diese Sportler in der Lage sind. Manch einer der Zuschauer war von der Fairness der Athleten beeindruckt und auch vom freundlichen Umgang untereinander. Wer Hilfe auf dem Weg zur Wettkampfmatte  oder einfach Trost und ein paar aufmunternde Worte nach einem verlorenen Kampf suchte, musste nicht lange warten. Die Teilnehmer feuerten sich während der Kämpfe lautstark an, und wer einen Sieg erringen konnte, wurde begeistert gefeiert.

Während in der Wettkampfklasse 1 die Judoka des ID-Kaders des BRSNW  die Kämpfe weitgehend dominierten, gab es den anderen Wettkampfklassen viele Begegnungen mit überraschenden Ausgängen. Häufig konnten sich gerade junge Judoka in ihren Gruppen durchsetzen, so dass sich das ID-Judo in NRW keine Sorge um den Judo-Nachwuchs machen muss. Höhepunkt der Veranstaltung war zweifellos die Begegnung der beiden ID-Weltklasse-Athleten Timo Karmasch und dem in den Niederlanden lebenden Franzosen Ifeanyi Ouguejiofor in der 90 kg-Klasse, die Ifeanyi einmal mehr für sich entscheiden konnte.

Kurz vor 14:00 Uhr waren auch die letzten Kämpfe des Turniers abgeschlossen. Bis auf kleinere "Wehwehchen" gab es während des gesamten Turniers keine Verletzungen, so dass die Siegerehrung  pünktlich durchgeführt werden konnte.

Alle Sportler wurden auf das berühmte Treppchen gerufen und erhielten Gold-, Silber- ,Bronzemedaillen bzw. Teilnehmerschleifen.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde der  Bernd-Eickerling-Wanderpokal, zu Ehren des  ehemaligen Hausmeisters der Kupferdreher-Sporthalle, für die erfolgreichste Mannschaft des Turniers vergeben.  Diesen gewannen die Judoka vom Budokan Hünxe mit deutlichem Vorsprung vor Bayer 04 Leverkusen.

Alle Teilnehmer waren sich am Ende einig, dass sie auch beim nächsten SO-NRW-Judoturnier, das Ende September 2023 wiederum in Essen stattfinden wird, dabei sein werden.

Bericht: Wolfgang Janko - Koordinator Judo Special Olympics NRW

Die Ergebnislisten sind hier abrufbar.

© Special Olympics Deutschland e.V.   |   Website von Kombinat Berlin