09.09.2022 10:38 Uhr

"Ernst der Spiele beginnt" - Die Wettbewerbe im Schwimmen

Der Auftakt zu den Schwimmwettbewerben bei den Special Olympics Landesspielen 2022 in Bonn beginnt mit dem Training und der anschließenden Klassifizierung.

Jasmin Lindemann und Erika John von den Varius Werkstätten in Grevenbroich

Bereits vor der Eröffnungsfeier geht es bei den Athletinnen und Athleten mit einem Aufwärmtraining los. In der Halle, dem Frankenbad in der Nordstadt, ist die Spannung, die in der Luft liegt, deutlich zu spüren, denn im Anschluss finden die Klassifizierungsläufe statt, die ein wichtiger Bestandteil für die Aufstellung der Leistungsgruppen sind. Das heißt, alle, die eine vergleichbare Leistung erbringen, sind in einer Leistungsgruppe. Auf diese Weise haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit eine Medaille zu gewinnen. Die Einteilung in Leistungs-Gruppen wird Klassifizierung genannt.

Doch bevor die Klassifizierungsläufe stattfinden können, muss sich der Koordinator der Sportart Schwimmen, insbesondere mit den Helferinnen und Helfern, über den Ablauf der Wettbewerbe absprechen, sonst würden die Wettbewerbe im reinen Chaos enden.

Wettkampfleiter Carsten Ohle hat Coaches und Volunteers vor der Halle versammelt, um ein paar letzte Absprachen zu den Abläufen zu treffen. „Fehlstart sind Fehlstarts“, sagt er klar und deutlich, „und dann ist das Rennen leider vorbei“. Er sagt aber auch: „Das wichtigste ist, dass die Athleten wieder Spaß an ihrem Sport haben“ nach der langen Durststrecke während der Pandemie. Auch die Aussage, dass man nicht kleinlich pfeifen werde, fällt bei seinem Vortrag.

Unter seinen aufmerksamen Zuhörern sind auch Jasmin Lindemann und Erika John von den Varius Werkstätten in Grevenbroich. Unterwegs hat man noch kurz bei einer großen Fastfood-Kette haltgemacht. Doch jetzt beginnt der „Ernst der Spiele“: Die beiden Trainerinnen merken sich genau, was zu den Abläufen besprochen wird, damit sie ihr Team in letzter Minute mit den optimalen Tipps versorgen können.

Ohne die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer geht auch im Bereich Schwimmen nichts. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass die Athleten rechtzeitig am Start sind, dass die Bahnen frei sind für einen neuen Wettbewerb und vieles mehr.

So auch Shania Hinrichs, Yannick Kuster und Michelle Schiffer, alle von der Uni Köln Bereich Sonderpädagogik auf Lehramt.

„Wir hatten ein Kooperationsseminar in der Uni Köln; ein Seminar über Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und sollten im Rahmen dessen bei den Special Olympics mithelfen,“ so Shania. „Ich bin sehr neugierig auf das, was kommt. Wir haben eine super Einführung erhalten und um viertel nach eins geht es dann richtig los,“ freut sie sich.

Yannik hat über eine Mitstudentin über die Special Olympics in Bonn erfahren. „Ich habe mir gedacht, dass ich da mitmachen kann, da ja jetzt Semesterferien sind und ich Zeit habe.“ Yannik findet die Atmosphäre sehr positiv und ist sehr gespannt, wie der Ablauf ist, da er für den Bereich Schwimmen an sich nicht eingeteilt war. „Der Leistungsgedanke ist zwar da, aber inspirierend ich für mich das Miteinander – ich denke das wird auf jeden Fall eine schöne Sache.“

Auch Michelle ist durch die Uni auf das Projekt aufmerksam geworden. „Als ich festgestellt habe, das in meinen Stundenplan ein Kombiseminar angeboten wurde, indem der Praxisteil hier bei den Special Olympics stattfinden soll und ein theoretischer Teil in der Uni, habe ich mir gedacht, das mache ich.“ Michelle war im Vorfeld sehr aufgeregt, das sie nicht wusste, was im Praxisteil auf sie zukommen wird. Die Einführung war sehr präzise. Sie fügt hinzu: „Seit ich hier bin, bin ich relativ entspannt und freue mich. Seitdem die Athleten hier sind, läuft auch Musik und die Stimmung ist ganz entspannt. Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht.“

Bericht: Georg Alfes und Gabi Peiter

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