Martina Jacobs

Stellst du dich einmal vor?

"Hi, ich heiße Martina Jacobs, bin 56 Jahre alt, verheiratet, und habe zwei erwachsene Söhne. Aufgewachsen bin ich in Remscheid, der Liebe wegen bin ich aber ins schöne Sauerland gezogen."

Was ist deine Funktion bei Special Olympics?

"Ich bin seit den Wintersporttagen 2020 in Neuss Landeskoordinatorin für Ski Alpin und Snowboard."

Welche Sportart(en) übst du aktiv aus und warum gerade diese?

"Durch Eddy, meinen Ehemann, bin ich erst zum Ski fahren gekommen, ein Hobby, welches die gesamte Familie im Winter betreibt. Ansonsten fahre ich gerne MtB, wobei ich eingestehen muss, dass auch ich mittlerweile auf ein E-Bike umgestiegen bin.

Von 1999 bis 2008 zählte auch das Inline-Skating zu meiner Leidenschaft, denn ich hatte einige Jahre eine große Truppe von Inline-Alpin-Rennläufern aus unserem Verein trainiert, die im Sommer, so wie man es im Winter kennt, auf dem Asphalt um Slalomstangen herumgefahren sind. War der Wettkampf-Sommer vorüber, ging es in das Wettkampftraining für den Winter und zu weiteren Wettbewerben auf Landes- und Nationaler Ebene. Das hat u.a. Eddy geleitet. Diese Jahre waren einfach nur genial. Unsere Kinder sind mit dem Rennsport aufgewachsen, als Familie haben wir viel gemeinsam erlebt.

Heute jogge ich nicht mehr ganz so regelmäßig, wandere gerne, fahre, wie bereits erwähnt, gerne Rad, bin mit meinem SUP-Board auf Seen unterwegs und leite im Herbst//Winter einen Indoor-Cycling-Kurs. Im Winter gebe ich Skischulunterricht für unsere jungen Vereinsmitglieder."

Seit wann bist du bei Special Olympics und wie bist du dazu gekommen?

"2017 habe ich zum ersten Mal mit Eddy bei den Nationalen Winterspielen in Willingen im Orga-Team „Ski Alpin“ als Kampfrichterin teilgenommen. Es wurde damals eine Anfrage seitens des Hessischen Skiverbandes an den Westdeutschen Skiverband gestellt, ob Kampfrichter die Wettbewerbe unterstützen könnten. Eddy war zu dieser Zeit u.a. Kampfrichterreferent für Ski alpin und da haben wir mit zwei weiteren Kollegen nicht lange überlegt und zugesagt. Die nötigen Voraussetzungen hatten wir ja durch unsere Kampfrichterlizenz. Ich muss aber gestehen, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt zuvor noch nichts von Special Olympics gehört hatte."

Bei welchen Events warst du schon dabei?

"Nach den Winterspielen 2017 habe ich bei den Landesspielen in Neuss 2017 und Hamm 2019 geholfen und war 2018 bei den Nationalen Sommerspielen in Kiel. Nicht zu vergessen die Wintersporttage in Neuss 2018 bis 2020. Und zuletzt war ich im vergangenen Jahr bei den Nationalen Winterspielen in Berchtsgeaden."

Was ist das Besondere an Special Olympics-Veranstaltungen?

"Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, da Special Olympics besonders ist. Ich bin begeistert von den Athleten*innen, die mit Freude, aber auch mit Disziplin in den Wettkampf gehen, die ihren Gefühlen freien Lauf lassen und sich feiern lassen, egal welche Platzierung sie erreicht haben. Ich mag das Verhalten, den Umgang untereinander, aber auch das Miteinander unter den Sportlern, Eltern, Trainern, Betreuern und Helfern. Auch spüre ich, mit wieviel Engagement die Organisatoren an die Planung und Durchführung eines Events herangehen, um allen die Wettkämpfe als tolles Erlebnis spüren zu lassen. Hier packen jung und alt gemeinsam an, und jeder ist mit Herz dabei."

Was ist das Besondere an unseren Athletinnen und Athleten?

"Sie zeigen mir auf, dass, um glücklich zu sein, nicht alles perfekt sein muss. Ihre Emotionen bei den Veranstaltungen, mit welcher Vorfreude, Aufgeregtheit, sie in ihren Wettkampf gehen,  ihr gesamtes Verhalten, das ist alles so echt. Sie nehmen den Wettkampf zwar auch ernst, gehen aber unbeschwerter an die Sache heran. Verdrießlichkeit, Neid o.ä. unter den Athleten*innen habe ich bislang nicht gespürt, dafür Wärme und Herzlichkeit."

Warum engagierst du dich bei Special Olympics?

"Ich habe mal gehört: „Einmal dabei, immer dabei“. So ist es mir auch ergangen. Nach den Nationalen Winterspielen in Willingen war für mich sofort klar, hier möchte ich mich einbringen. Es mag vielleicht verwunderlich klingen, aber ich könnte es so beschreiben: Mir ist das Herz aufgegangen!"

Auf welche Veranstaltung freust du dich schon besonders?

"Auf die Landesspiele in Bonn und natürlich hoffe ich, auch bei den Nationalen Sommerspielen 2022 in Berlin und bei den Weltspielen 2023 dabei sein zu dürfen."

Welche besonderen Momente hast du bei Special Olympics schon erlebt?

"Schon einige. Aber zwei sind mir ganz besonders in Erinnerung geblieben. Ein Ereignis in Willingen, als nach der Siegerehrung zwei glückliche Sieger auf mich zugekommen sind, mir strahlend ihre Medaillen gezeigt und mich dann noch umarmt haben, obwohl ich beide nicht kannte. Das war sehr berührend.

Und dann die Geschichte mit dem „Baumliebhaber“ in Kiel, ein junger Mann, der während der Wettkämpfe am Leichtathletikstadion auf einen Baum geklettert ist und es die Unterstützung und Einsatz seitens der Polizei und Feuerwehr bedurfte, bis dieser endlich wieder vom Baum kletterte. Erst danach konnten die Wettkämpfe fortgeführt werden. Der junge Mann war der Polizei bekannt und musste schon des Öfteren von Bäumen geholt werden."

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