18.01.2023 13:21 Uhr

Sport-Inklusionslotsenprojekt wird weitergeführt

Das Sport-Inklusionslots*innen-Projekt des Landessportbund Rheinland-Pfalz (LSB) wird auch in den Jahren 2023 und 2024 weitergeführt. Finanziert wird das erfolgreiche Pilotprojekt, das vor gut drei Jahren gestartet wurde, ab sofort nicht mehr über die Aktion Mensch, sondern durch das rheinland-pfälzische Ministerium des Innern und für Sport – pro Jahr mit 85.470 Euro. Aktuell sucht der LSB fünf neue Lots*innen auf Mini-Job-Basis.

Logo: LSB RLP

 Für die Steuerungsgruppe Inklusion, der neben dem LSB auch noch der Behinderten- und Rehabilitationssportverband RLP, Special Olympics RLP und der Gehörlosensportverband RLP angehören, „ein großer Meilenstein“, wie Silvia Grünert von der Koordinierungsstelle Inklusion betont.

 „Dieses wertvolle Projekt kann jetzt dort weiterarbeiten, wo Unterstützung vor Ort benötigt wird“, freut sich auch LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick. „Denn es gibt auch in unserem Bundesland nach wie vor zu wenige Sportangebote für Menschen mit Behinderung.“

In der Tat sind in Rheinland-Pfalz die Sport- und Bewegungsangebote noch nicht für alle Menschen mit Einschränkungen flächendeckend und wohnortnah erreichbar. Deshalb hatte der Landessportbund gemeinsam mit der Steuerungsgruppe Inklusion das sogenannte Sport-Inklusionslotsenprojekt ins Leben gerufen. Ziel ist und bleibt es, dass alle Menschen selbstbestimmt und ohne Barrieren ihre gewünschte Sportart in den rheinland-pfälzischen Sportvereinen ausüben und sich möglichst gleichberechtigt im organisierten Sport einbringen können. Dazu wurden 14 Sport-Inklusionslots*innen in sieben rheinland-pfälzischen Regionen eingesetzt. Sie dienen als Ansprechpartner*innen für Menschen mit und ohne Behinderung, für Vereine und Verbände sowie für Institutionen der Behinderten- und Sozialhilfe. Mit Unterstützung der Sport-Inklusionslots*innen sollen inklusive Sportstrukturen geschaffen, barrierefreie Zugänge gebaut und die Sportlandschaft insgesamt inklusiver gestaltet werden.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zeigen, dass eine Weiterführung des Pilotprojektes absolut Sinn macht. „Zentrale Stärke des Projektes ist die Nähe der Lots*innen zu den regionalen Strukturen“, sind sich Prof. Dr. Tim Bindel und Laura Trautmann vom Fachbereich Sportpädagogik/Didaktik an der JGU einig. „Dadurch ist eine direkte Kommunikation möglich und Bedarfe vor Ort können besser eruiert werden.“ Zudem bestehe die Möglichkeit, Angebote aktiv umzusetzen – was zu einem niederschwelligen Zugang zur Thematik Inklusion und Sport führe. Die Selbsterfahrung ermögliche es, inklusive Angebote erlebbar zu machen und aufzuzeigen, wie es funktionieren kann. Eben diese Selbsterfahrung beschreiben die Forscher „als entscheidendes Ansprache-Medium, um Individuen und Institutionen für die Thematik zu sensibilisieren“.

Derzeitige Ansprechpartner*innen sind Katja Froeschmann & Reiner Plehwe (Region Rhein-Ahr/Stadt Koblenz), Kathleen Dollmann & Noah Schönel (Region Rheinhessen), Evi Weis & Corinna Weise (Region Vorderpfalz), Rüdiger Dünzen & Benjamin Schmidt (Region Eifel-Trier) sowie Alfred Langen (Region Koblenz/Westerwald). Fünf Stellen sind frei – und zwar in den Regionen Nord-Pfalz, Koblenz/Westerwald sowie Süd- und Süd-Westpfalz. Interessenten sollten neben einem Faible fürs Thema Inklusion im Sport vor allem auch Motivation für heldenhafte Veränderungsprozesse haben und ihre Mitmenschen mitreißen können.

Weitere Infos bei Silvia Grünert von der Koordinierungsstelle Inklusion im Sport, Tel.: 06131/2814-412, E-Mail s.gruenert(at)lsb-rlp.de, oder auf der inklusiven Homepage www.inklusiver-sport-rlp.de.

Text: LSB RLP

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Wilfried Kootz Vizepräsident Medien
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