Special Olympics 2026 im Saarland: Mit großem Herzen, grenzüberschreitend und Grenzen überwindend
Alle sitzen in einem Boot – in diesem Fall in einem Bus: Am Dienstag, den 17. Juni 2025 ist die Gastgeber-Kampagne in Hinführung zu den Nationalen Spielen von Special Olympics Deutschland im Juni des kommenden Jahres 2026 medienwirksam vorgestellt worden. Am Saarbrücker SPORTCAMPUS SAAR, einem der Hauptaustragungsorte des inklusiven und sportlichen Großereignisses im ganzen Saarland, entstiegen die Protagonisten in der Organisation und Umsetzung der Spiele, die Kuratoriumsmitglieder, die wichtigsten kommunalen Vertreter, Funktionsträger, Offizielle und Special Olympics-Athletinnen und Athleten einem ersten mit dem Kampagnen-Slogan „Dabeisein ist Saarland“ gebrandeten Linien-Bus und posierten für die zahlreich anwesenden Pressevertreter.
In seiner offiziellen Begrüßung betonte Innenminister Reinhold Jost als Vertreter des Saarlandes, das gemeinsam mit dem Landesverband von Special Olympics (SO SL) und dem Landessportverband für das Saarland (LSVS) als Gastgeber für die Nationalen Spiele antritt, die Bedeutung der Vorbereitung in den nächsten Monaten, damit es „ein unvergessliches Erlebnis für uns alle und mit Beteiligung aller wird.“ Das Saarland sei nicht das größte und finanziell stärkste Bundesland – „aber wir haben das größte Herz“, unterstrich Jost, was es bereits jetzt, ein knappes Jahr vor den Nationalen Spielen vom 15. bis 20. Juni 2026 zu beherzigen und entsprechend einzubringen gelte.
Spiele im Herzen von Europa, grenzüberschreitend – mit viel Mut und Stolz
Christiane Krajewski, die Präsidentin des ausrichtenden und veranstaltenden Special Olympics Deutschland, unterstrich: „Es ist ein guter Tag in Richtung einer inklusiven Gesellschaft, heute, 363 Tage vor der Eröffnung der Spiele.“ Es werde das erste Mal sein, dass nationale Spiele derart im Herzen von Europa stattfinden, unter Einbindung eines grenzüberschreitenden Konzepts mit der benachbarten communauté d’agglomération de Forbach. Krajewski lobte: „Ich bin froh, dass das Saarland diesen Mut hatte, sich zu bewerben. Das ist keine Kleinigkeit, bedarf einer langen und intensiven Vorbereitung nebst einer bereitwilligen Landesregierung. Dazu eines Partners wie dem Landessportbund, wobei das sogar zum ersten Mal der Fall ist, dass ein Landessportbund Vertragspartner für die Special Olympics ist“, verkündete die SO-Präsidentin sichtlich stolz – „daher ein ausdrücklicher Dank, dass ihr euch getraut habt!“
Innenminister Jost unterstrich gleichermaßen die Komponenten Wertschätzung und Wertschöpfung im Zusammenhang mit den Spielen, die über 4000 Athletinnen und Athleten mit geistiger Beeinträchtigung, deren Unified-Partner sowie mehr als 13 000 für die Veranstaltung akkreditierte Personen ins Saarland locken werden. „Es wird der Beweis sein, dass wir uns nie mehr von dieser inklusiven Haltung abbringen lassen. All jene Menschen sind nicht nur dabei, sie sind mittendrin.“ Genauso sollen alle Saarländerinnen und Saarländer mit dabei sein, um für ein unvergessliches Erlebnis zu sorgen. Die Gastgeber-Kampagne „Dabeisein ist Saarland“ soll „bereits jetzt ein Gefühl des Aufbruchs und des Miteinanders bewirken“, wie die Gastgeber Jost, Alexander Indermark als Präsident von SO SL und Joachim Tesche, Finanzvorstand des LSVS, unisono betonten.
Gemeinsam mit der Saarbrücker Agentur „echtgut“ wurde daher eine Kampagne „mit dem Grundgedanken Dabeisein“ konzipiert. Ein überaus reges Vereinsleben und eine ausgeprägte Feierkultur gehören untrennbar zum Saarland. „Das ist saarländische DNA“, betont Jost und nennt die 52 Gemeinden und sechs Gemeindeverbände unseres Bundeslandes als wichtigste Instanz, um die Grundgedanken der Kampagne zu verbreiten. „Wir brauchen die kommunale Familie, ihr seid unser Herzstück. Nur durch euch wird und das gelebte Engagement vor Ort können wir zeigen, dass wir herausragende Gastgeber sind.“ Dazu gehöre ein einheitliches, aber dennoch flexibel gehaltenes Design, das die Kommunen aufgreifen, um es, ergänzt mit eigenen Ideen und lokalen Besonderheiten, zu den Menschen vor Ort zu transportieren. Durch das einheitliche Layout und Design ergebe sich nicht nur ein hoher Wiedererkennungswert, sondern ein grundsätzliches Gefühl von Einheit. Die Gastgeber werden allen Partnern, zu denen neben den Kommunen auch Wirtschaft, Gastronomie usw. zählen sollen, verschiedene Pakete anbieten, deren Inhalte unkompliziert auf einer Webseite zum Download bereitgestellt werden. „So können alle schnell und unkompliziert Teil dieses großartigen Ganzen werden“, so Jost. Ferner bieten die Gastgeber Hilfestellung bei der Ausgestaltung von entsprechenden Bannern oder Plakaten im Zusammenhang mit dem Großereignis Nationale Spiele an.
SO SL-Präsident Indermark: „Wünsche mir persönlich, dass jeder Saarländer das Event für sich nutzt.“
Auf die Bedeutung dieser Nationalen Spiele für die Athletinnen und Athleten selbst ging Alexander Indermark im Rahmen des Pressetermins ausführlich ein, nachdem zuvor ein bewegender Videoclip mit einer starken musikalischen Untermalung präsentiert worden war. „Special Olympics Veranstaltungen sind vor allem sehr bewegend auf emotionaler Ebene. Für unsere Athleten sind sie mehr als Sport – sie bedeuten Selbstvertrauen und Wertschätzung, gepaart mit ganz viel Dankbarkeit, Stolz und sehr viel Zufriedenheit.“ Die Möglichkeit, an den Nationalen Spielen mitzuwirken, ob als Offizieller, freiwilliger Helfer oder natürlich als Zuschauer, sollte sich laut SO SL-Präsident niemand entgehen lassen: „Ich kann sie nur herzlich dazu einladen. Man nimmt sehr viel für sein eigenes Leben mit. Wir alle haben unsere ganz eigenen Barrieren und Grenzen, ob nun körperlich oder seelisch – und Special Olympics kann einem sehr gut zeigen, wie man damit umgeht.“ Es gehe bei den Nationalen Spielen um einen „grundsätzlichen Impuls in die Gesellschaft, was Inklusion betrifft. Wir leben in einer Gesellschaft, in der aufeinander zugehen immer schwerer fällt – nutzen sie daher die Möglichkeit, bei diesen Spielen dabei zu sein, es wird sich lohnen.“
Dazu gehören nicht nur die sportlichen Wettbewerbe in bis zu 27 Sportarten, wobei jeder der sechs saarländischen Landkreise zumindest für eine Sportart als Gastgeber fungiert, sondern ein ausgeprägtes Gesundheits- und Rahmenprogramm. Und auch da kann jeder mithelfen. Als Gastfamilie für die vielen Gäste von außerhalb, freiwilliger Helfer oder auch auf kultureller Ebene. Den Beteiligungs- und Mitmachmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
Song-Contest und Host-Town-Programm als weitere Steckenpferde der Kampagne
Joachim Tesche vom LSVS unterstrich seine große Vorfreude auf die Nationalen Spiele und den Weg dorthin: „Wir als Verband sind wirklich froh, bei diesem besonderen Event 2026 dabei zu sein.“ Ein Song-Contest, „bei dem wirklich alle mitmachen können“, sei ein Baustein, der in der Hinführung zu den Spielen als einer von vielen Höhepunkten daherkomme. „Gegen Ende des Jahres werden wir die notwendigen Informationen dazu rausgeben.“ Hinzu kommen zwei weitere „zentrale Bausteine: der Fackellauf und das Host-Town-Programm.“ Letzteres lief unter Beteiligung saarländischer Gemeinden erstmals bei den Weltspielen von Special Olympics 2023 in Berlin. „Einige Kommunen aus dem Saarland waren als Host Town für internationale Delegationen herausragend engagiert. Wir hoffen sehr, das so wiederholen zu können und geben Ende Juli 2025 dazu die Veröffentlichungen bekannt.“ Der Fackellauf wird etwa zwei Wochen vor den Spielen beginnen und ebenfalls durch alle sechs saarländischen Landkreise führen.
Nicht nur die Spiele an sich, sondern auch der Weg dorthin seien eine große Chance für die Gesellschaft, betonte Reinhold Jost gegen Ende der Kampagnen-Vorstellung, an der er symbolisch den Staffelstab an die kommunalen Partner weiterreichte und den weiteren Ausrichter-Kommunen entsprechendes Material in Form von Bannern und Plakaten mit auf den Weg gab. Der jetzige Ansatz, betonte der Minister, gehe dabei „über die Nationalen Spiele hinaus. Wir freuen uns auf großartige Spiele, aber vor allem auch auf die Zeit danach“, unterstrich Jost. Ihn mache es unheimlich stolz, dass dieses Riesen-Event und die „Bewegung“ an sich „im ganzen Saarland, in jedem Landkreis“ stattfinde. Ebenso sei das Ganze „bei der Ertüchtigung der Sportstätten“, die für viel Geld aufgewertet werden, eine lohnende Geschichte – vor allem aber gelte: „Es ist einfach eine großartige Gelegenheit zu zeigen, was in uns steckt. Grenzüberschreitend, möglichst viele Verbände, Vereine und Gruppen einbindend – daher lasst es uns alle gemeinsam angehen“, unterstrich der Minister – denn: „Es ist eine große Chance, die Flamme der Inklusion zu etwas Großem und Leuchtendem zu machen.“ Wir alle sitzen dabei in einem Boot – oder je nachdem: in einem Bus.
#saarland2026
#gemeinsamstark