Seit April 2019 fördert das Modellprojekt „#ZusammenInklusiv – Wir gehören dazu – Menschen mit geistiger Behinderung im Sportverein“ von Special Olympics Deutschland (SOD) die inklusive Entwicklung in Sportvereinen. Das Projekt wird durch die Aktion Mensch Stiftung gefördert, um individuelles Sporttreiben nach dem Wunsch- und Wahlrecht für Menschen mit geistiger Behinderung zu ermöglichen und die Teilhabe am Vereinsleben zu fördern. In sechs Modellregionen (Bayern, Berlin/Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz/Saarland, Sachsen-Anhalt/Sachsen, Schleswig-Holstein/Hamburg) waren Koordinierende im Einsatz, um die Ziele lokal umzusetzen. Das Projekt erlebte jetzt mit einer vielfältigen Netzwerkveranstaltung und einem digitalen Vereinsabend seine abschließenden Höhepunkte.

Zusammengekommen waren dazu Vertreter*innen von Special Olympics Deutschland, der projektbeteiligten Landesverbände, des Forschungsinstituts für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS), der Deutschen Turnjugend (DTJ) und der begleitenden Projektsteuerung. Im Vordergrund standen allerdings die Vertreter*innen und Athlet*innen von sechs Vereinen, die als Repräsentant*innen je Modellregion eingeladen wurden: Förderkreis goolkids Bamberg, Sportclub Alstertal-Langenhorn, SF Blau Gelb Marburg, SG Schwanebeck 98, USV Halle und der RC Vorwärts Speyer für die Region Rheinland-Pfalz & Saarland.

„Bei allem Grund zur Freude und auch zum Stolz sollten wir aber immer daran denken: Wir sind erst am Anfang. Es liegt noch ein langer Weg vor uns“, bilanzierte Dr. Bernhard Conrads (Ehrenmitglied SOD und Mitinitiator von „Wir gehören dazu“) in seinem Grußwort.

Geleitet vom inklusiven Moderations-Duo, bestehend aus Daniela Ulbing und Co-Moderatorin Jennifer Sprenger eröffnete das Projektteam den inhaltlichen Teil. In ihrem Resümee blickte sie auf Erfolge, Erfahrungswerte und Ergebnisse des Projekts zurück. Diese können sich sehenlassen, denn es konnten 144 Sportvereine für Menschen mit geistiger Behinderung und Special Olympics geöffnet, 1.262 Übungsleitende/Trainer*innen qualifiziert und 685 Menschen mit geistiger Behinderung Mitglied in Sportvereinen werden.

Im Anschluss erlebten die Teilnehmenden eindrucksvolle Einblicke in die Arbeit des Projekts z.B. in Form dieses Videos. Die Auswertung der wissenschaftlichen Begleitung und Interviewformate mit den beteiligten Sportvereinen ergänzten gewinnbringend. Die Athlet*innen und Vereinsvertreter*innen zeigten ihre Herausforderungen und die Unterstützung durch „Wir gehören dazu“ in Interviewformaten auf. Mehtap Özgül & Sabine Müller, Vertreterinnen des RC Vorwärts Speyer, berichteten in ihrem Interview, wie sich der inklusive Prozess im Verein entwickelt hat: Damals angefangen mit einem Training für den Brezelfestlauf, gibt es heute eine feste Laufgruppe, ein jährliches inklusives Event und Bestrebungen zum Ausbau des inklusiven Angebots. Mehtap betonte darüber hinaus, wie wichtig die inklusive Teilhabe in der gesamten Gesellschaft ist: „Wir sollten uns gegenseitig unterstützen und alle mitsprechen können.“ In einem offenen Format wurde abschließend an verschiedenen Fragestellungen zur Nachhaltigkeit gearbeitet.

„Vor 5 Jahren kamen wir zusammen und haben gesagt ‚Schauen wir mal, was es wird‘ - heute sehen wir besser konnte es fast nicht laufen!“ zog Tatjana Raible (stellv. Athletensprecherin SOBW & Mitglied im Beratungsgremium #ZusammenInklusiv) ihr Fazit. Sie bedankte sich herzlich bei allen Beteiligten und im besonderen Maße bei der Aktion Mensch Stiftung für die Förderung, die das Projekt und deren Ergebnisse ermöglicht haben.

Die Erfahrungen und Ergebnisse aus der Abschlussveranstaltung werden in zukünftige Prozesse einfließen, um die Dachkampagne #ZusammenInklusiv nachhaltig fortzuführen und die Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung weiter voranzubringen. 

Weitere Informationen zu den Projekten #ZusammenInklusiv: LINK 

Foto: SOD/Florian Conrads