09.03.2017 08:49 Uhr

Strong Minds – Neue Disziplin des Gesundheitsprogramms Healthy Athletes®

Neben dem Sport steht bei den Special Olympics Willingen 2017 natürlich auch wieder das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes® auf dem Programm. Das Besondere ist diesmal die Einführung der neuen Disziplin Strong Minds.

Marvin Meyer vom Hoisbütteler Sportverein nahm an der Disziplin Strong Minds teil. (Foto: Karina Burger)

Marvin Meyer vom Hoisbütteler Sportverein nahm an der Disziplin Strong Minds teil. (Foto: Karina Burger)

Neben den schon etablierten Disziplinen wie Special Smiles - Gesund im Mund und Health Promotion - Gesunde Lebensweise steht Dr. Daniela Schwarz, Clinical Director des neuen Programms vor der Herausforderung, die neue Disziplin national und regional zu etablieren. Daher werden auch aus einigen Bundesländern regionale Koordinatoren für die Disziplin geschult, um diese auch in den Ländern auf Sportveranstaltungen und in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung durchzuführen.

Unter anderem wird auch Daniela Schulz von Special Olympics Berlin / Brandenburg geschult. Als Projektkoordinatorin für das Gesundheitsprojekt „Selbstbestimmter gesünder leben in Berlin“ finanziert durch die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung und durchgeführt im Rahmen des Aktionsprogramm Gesundheit. „Es ist sehr spannend dabei zu sein, wenn eine neue Disziplin eingeführt wird, sich einzuarbeiten und vor allem zu sehen, wie die Athleten diese annehmen“, sagt Daniela Schulz.

Es werden, wie bei den anderen Disziplinen des Gesundheitsprogrammes auch, mehrere Stationen durchlaufen, die zum Ziel haben, den Teilnehmern Strategien und Methoden zur Stressbewältigung und einer positiven Lebenseinstellung in ihren Alltag mitzugeben. „Wir hoffen mit dieser Disziplin, den Athleten ein Stück weit zu helfen, innere Stärke zu entwickeln“; sagt Dr. Daniela Schwarz.

Der Schwerpunkt von Strong Minds liegt auf dem psychischen Wohlbefinden mit dem Ziel, die Kompetenzen zur Bewältigung und Verbesserung der Widerstandsfähigkeit auf Alltags- und psychische Belastungen zu stärken. Die Teilnehmer erlernen, wie sie ihr Handeln und Denken positiv beeinflussen können oder wie sie ihre Motivation verbessern können.

Was Windräder und Stressbälle mit der Gesundheit zu tun haben

Es lässt sich zwischen körperlichen und mentalen Übungen in diesem Programm unterscheiden. Aus den dargestellten Methoden zur Bewältigung von ungewünschtem Stress und negativem Denken nimmt sich der Teilnehmer, die für sich beste Strategie „seinen / ihren eigenen Schlachtplan“ mit.

Anhand von Stressbällen wird beispielsweise aufgezeigt, wie durch Entspannung und Anspannung der Finger- und Armmuskulatur durch Drücken des Balles, der Stress abgebaut werden kann. Zum einen durch Ablenkung und durch Konzentration auf die Bewegung und zum anderen durch Aufzeigen der Entspannung nach der Anspannung, die bei Stress ebenfalls auftritt.

Durch „Klare Botschaften“, die sich der Teilnehmer an einer Station mit den freiwilligen Helfern erarbeitet, z.B. die negative Aussage wie „ich schaffe das nicht“ in positive Sätze wie „Ich gebe mein Bestes“ umzuwandeln. „Eine weitere hilfreiche Methode ist, in stressigen oder nicht so schönen Situationen sich mit Bildern an schöne Erlebnisse wie z.B. einen erlebten Sonnenuntergang am Strand zu erinnern und es als Anker zu nutzen, um sich selbst wieder in einen ausgeglichen Zustand zu bringen.

Des Weiteren wird den Teilnehmern aufgezeigt, wie sich anhand von Atmenübungen - demonstriert an kleinen Windrädern - und Dehnübungen die Athleten ihr Stressniveau allein wieder senken können.
Unterstützung und Hilfestellung für andere, aber auch für einen selbst, wird in dieser Disziplin ebenfalls thematisiert. „Ich denke jeder hat leider in seinem Leben bereits eine Situation erlebt, in der er mit ansehen musste, wie jemand anderes schlecht behandelt wurde.“, sagt Daniela Schulz. „In dem neuen Programm versuchen wir aufzuzeigen, dass jeder in solch einer Situation der Person helfen kann, in dem man auf die Person zugeht, ein Machtwort spricht oder die Person einfach aus der Situation herausholt“. Andersherum soll damit auch aufgezeigt werden, dass der Teilnehmer nicht allein steht. Um Hilfe bitten und Unterstützung bekommen sind die Botschaften, die man aus dieser Station mitnehmen soll.

An der letzten Station wird an dem individuellen Schlachtplan gefeilt. Jeder Teilnehmer nimmt für sich eine Methode mit, um dem negativen Stress und den negativen Gedanken, eine gute Gegenwehr im Alltag zu bieten.

Die ca. 20 freiwilligen Helfer sind sich in jedem Fall einig, dass die neue Disziplin ein Gewinn für das Gesundheitsprogramm ist. „Noch steckt die Disziplin in den Kinderschuhen und es wird sicherlich noch die ein oder andere Änderung geben, aber wir hoffen, dass wie die Helfer auch die Teilnehmer von dieser Disziplin angetan sind“ sagt Dr. Daniela Schwarz. „Die Disziplin ist noch so neu, dass auch noch ein deutscher Name gesucht wird. Ideen für einen Namen in Leichter Sprache nehme ich sehr gerne entgegen.“

Dr. Daniela Schwarz: daniela.schwarz(at)specialolympics.de

Weitere Informationen zu den Gesundheitsdisziplinen finden sie hier.

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