05.03.2015 21:59 Uhr

Special Olympics Inzell 2015 - Vier Tage gelebte Inklusion

 

Am Abend gingen die Special Olympics Inzell 2015 mit der Abschlussveranstaltung in der Max Aicher Arena zu Ende. Zuvor zogen die Veranstalter von Special Olympics Deutschland (SOD) zur Abschlusspressekonferenz Bilanz und sprachen von einer neuen Qualität in der Ausrichtung von Nationalen Winterspielen für Menschen mit geistiger Behinderung.

Barbara Böhler vom Förderverein Special Olympics Hochrhein e.V. saust die Piste hinab. (Foto:SOD/Stefan Holtzem)

Barbara Böhler vom Förderverein Special Olympics Hochrhein e.V. saust die Piste hinab. (Foto:SOD/Stefan Holtzem)

In den vergangenen Tagen hatten rund 800 Athletinnen und Athleten, unter ihnen 38 Unified Partner ohne Behinderung, in acht Sportarten ihr Bestes gegeben und für eine unvergessliche Atmosphäre und großartige Stimmung gesorgt. Dabei wurden sie von einer bis dahin nicht gekannten Fan- und Zuschauerkulisse von mehr als 2.000 Teilnehmern am Wettbewerbsfreien Angebot und am Fanprogramm begleitet, die dem Veranstaltungsmotto „Gemeinsam stark“ eine neue Dimension verliehen. Allein am heutigen letzten Veranstaltungstag besuchten mehr als 600 Schülerinnen und Schüler die Special Olympics Inzell 2015. Insgesamt waren mehr als 3.000 aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Nationalen Winterspiele involviert.

„Wir haben hier in den vergangenen vier Tagen auf die denkbar schönste Weise erfahren, wie das Miteinander von Menschen mit und ohne geistige Behinderung gelebt werden kann“, resümierte Christiane Krajewski, die Präsidentin von Special Olympics Deutschland. „Die Veranstaltung hat zudem eine große Dynamik entwickelt, sodass der inklusive Gedanke der Special Olympics Inzell 2015 in den Alltag ausstrahlen wird“, so die Präsidentin. Sie bedankte sich ausdrücklich bei der Gemeinde Inzell, dem Landkreis Traunstein und dem Freistaat Bayern für die Unterstützung, und schloss auch die Schulen und die Vereine sowie die mehr als 500 freiwilligen Helfer in ihren Dank ein.

„Wir alle durften in diesen Tagen hier in unserem Wintersportort Inzell wunderbare Spiele erleben. Die Special Olympics Inzell 2015 haben uns alle die Gemeinschaft spürbar erleben lassen, also gelebte Inklusion“, so Inzells 1. Bürgermeister Johann Egger. „Witterungsbedingt konnten wir den Athleten ideale Voraussetzungen an den Langlaufloipen, auf der Skipiste an den Kesselliften sowie an den Schneeschuhstrecken bieten. Mit unserer Max Aicher Arena sind wir ohnehin vom Wetter völlig unabhängig. Ich hoffe natürlich, dass die Athletinnen und Athleten das auch so empfunden haben.

Die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus unserer Dorfgemeinschaft waren wie schon 2009 mit Freude und großem Engagement dabei und haben dadurch einen großen Beitrag zum Gelingen dieser Spiele geleistet.“

Die große Anziehungskraft Nationaler Spiele wurde durch die Präsenz von Repräsentanten aus Politik und Sport unterstrichen. SOD-Schirmherrin Daniela Schadt, Lebensgefährtin des Bundespräsidenten, DOSB-Präsident Alfons Hörmann, prominente Sportler wie SOD-Botschafter Frank Busemann und die dreimalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Anni Friesinger-Postma, und viele weitere Ehrengäste besuchten die Veranstaltung.

Tobias Angerer, mehrfacher Olympia-Medaillengewinner im Langlauf, und die Special Olympics Athleten Tanja Kirsch und Stefan Birnbacher waren als „Gesichter der Spiele“ schon im Vorfeld intensiv in das sportliche Großereignis eingebunden.

Opern- und Musicalstar Anna Maria Kaufmann verkündete im Rahmen der Eröffnungsfeier ihre Botschaftertätigkeit für Special Olympics Deutschland.

„Diese hohe Präsenz ist wie die erneut gestiegene Resonanz in den Medien Ausdruck wachsender Akzeptanz und des weiteren Wahrnehmungswandels von Menschen mit geistiger Behinderung in der Öffentlichkeit“, konstatierte Brigitte Lehnert, Präsidentin des Organisationskomitees und Vizepräsidentin SOD. „Athletinnen und Athleten selbst tragen entscheidend dazu bei, indem sie sich entsprechend ihrer Fähigkeiten z.B. als Athletensprecher, Blogger, Helfer oder Mitwirkende des Rahmenprogramms über ihren Sport hinaus einbringen. Auch auf diesem Gebiet unserer Zusammenarbeit mit den Athleten waren diese Winterspiele wieder ein großer Schritt nach vorn.“

Dank gilt auch den Partnern, Sponsoren und Förderern der Nationalen Winterspiele; von der Aktion Mensch, die Special Olympics Deutschland großzügig fördert, über die Premium Partner ABB, Würth und s.Oliver, die Unterstützer Coca-Cola und Aktion Hilfe für Kinder bis hin zu den regionalen und lokalen Förderern und Spendern vor Ort.

„Es waren total tolle Winterspiele hier in Inzell, weil alle gut mitgeholfen haben und die Athleten super drauf waren“, sagt Albin Hofmayer, Athletensprecher von Special Olympics Bayern und Mitglied des Organisationskomitees. „Wir Athleten haben uns riesig über die vielen Fans, Zuschauer und Helfer gefreut, das war echt sehr top. Ein herzliches Dankeschön!“ Der 26-Jährige Ski Alpin Athlet holte gestern in seinem Wettbewerb im Riesenslalom Bronze und heute im Slalom Wettbewerb noch einmal Silber.

Die Special Olympics Inzell 2015 standen auch sportlich auf hohem Niveau, wozu die optimalen Bedingungen in der Ausrichtergemeinde wesentlich beitrugen. Erstmals standen die Sportart Stocksport und die Disziplinen Ski- und BoarderCross auf dem Programm. Außerdem gab es in mehreren Sportarten Schnupper-Angebote, die intensiv genutzt wurden.

Special Olympics Unified Sports® - das gemeinsame Sporttreiben von Menschen mit und ohne geistige Behinderung in einem Team – wurde durch die Unified Wettbewerbe in sechs Sportarten und mehrere offene Unified Angebote weiter befördert.

Das erstmal dezentralisiert angebotene Gesundheitsprogramm Healthy Athletes® mit drei Disziplinen und rund 700 Untersuchungen, der Familienempfang, die großartige Eröffnungsfeier, die Angebote in Olympic Town und die bevorstehende Abschlussfeier mit anschließender Athletendisco ergänzten die sportlichen Wettbewerbe.

Im Rahmen der Abschlussveranstaltung wird die Special Olympics Fahne heute Abend an den Ersten Bürgermeister der Stadt Hannover, Thomas Herrmann, übergeben. Die niedersächsische Landeshauptstadt ist dann vom 6. bis 10. Juni 2016 Gastgeber der Nationalen Sommerspiele 2016.



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