05.04.2024 09:49 Uhr

Menschen mit Beeinträchtigung werden zu Experten

Im Januar 2024 startete eine weitere Phase des Projekts „Bewegung und Gesundheit im Alltag stärken (BeuGe)“ - nun auch in Sachsen.

 

Foto: Schulung zu Bewegungs- und Gesundheitexperten

Foto: Schulung zu Bewegungs- und Gesundheitexperten

Berlin, 05.04.2024 - Mit dem Jahr 2024 startet eine weitere Phase des Projekts „Bewegung und Gesundheit im Alltag stärken (BeuGe)“. Das Projekt wird von Special Olympics Deutschland (SOD) geleitet und durch das GKV-Bündnis für Gesundheit mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen bis Ende 2026 gefördert. Es verfolgt das Ziel, Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung zu Bewegungs- und Gesundheitsexpertinnen und -experten zu schulen.

Im Einklang mit dem diesjährigen Motto des Weltgesundheitstages „Recht auf Gesundheit" setzen sich SOD und das GKV-Bündnis dafür ein, dass Menschen mit Beeinträchtigung leichter Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten. Durch die Schulung wird die Fähigkeit der Expertinnen und Experten gestärkt, ihre eigene Gesundheit zu verbessern und andere Menschen mit Beeinträchtigung zu einer gesunden Lebensweise zu motivieren.

„Das Projekt BeuGe hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt. In der dritten Förderphase sind es mittlerweile acht Special Olympics Landesverbände, in denen die Arbeit an der Basis greift. Menschen mit Beeinträchtigung werden zu Expertinnen und Experten in eigener Sache. Sie erleben, was ein gesunder Lebensstil bedeutet und geben ihr Wissen an andere weiter. Solche Multiplikatoren sind Gold wert, um die Idee eines gesunden Lebensstils vorzuleben und um damit Überzeugungsarbeit zu leisten“, bewertet Prof. Dr. Manfred Wegner, SOD Vizepräsident Gesundheit und Bildung/Akademie, den Projektansatz.

Am BeuGe-Projekt beteiligen sich aktuell acht Special Olympics Landesverbände, die mit 40 Einrichtungen auf kommunaler Ebene zusammenarbeiten. Dazu zählen die Landesverbände: Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

„Menschen mit Beeinträchtigungen mit gesundheitsförderlichen Angeboten nachhaltig zu erreichen ist ein Schwerpunkt des GKV-Bündnisses für Gesundheit. Mit der Förderung des Projekts BeuGe können niedrigschwellige Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention für diese Zielgruppe ermöglicht und kommunale Netzwerkstrukturen aufgebaut und verstetigt werden“, so Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes.

In vorherigen Projektphasen konnte seit 2019 ein breites Netzwerk mit relevanten Akteuren der Gesundheitsförderung auf kommunaler Ebene aufgebaut werden. So wurden bereits 143 Bewegungs- und Gesundheitsexpertinnen und -experten zu den Themen Bewegung, Ernährung und Gesundheit geschult. Die barrierefreien Methoden und Materialien in Leichter Sprache richten sich direkt an Menschen mit Beeinträchtigung. Sie werden damit befähigt, nach ihren eigenen Interessen und Fähigkeiten eigenständig oder mit unterstützender Hilfestellung Angebote für ihre Mitmenschen in den Lebenswelten ‚Wohnen‘ und ‚Freizeit‘ durchzuführen. So konnten bisher insgesamt 286 Angebote umgesetzt werden.

„Gesundheit geht uns alle etwas an, daher wollte ich Experte werden. Selbst Übungen zu machen, finde ich sehr gut. Ich bringe anderen Menschen bei, was gesund ist für die Seele und für den Körper. Mir macht es riesigen Spaß, Gesundheitsexperte zu sein, weil man viel lernt und mit tollen Leuten zusammenkommt“, berichtet Vanessa Giesenberg vom Landesverband Special Olympics Bremen.

Foto: BGE-Schulung in Ilmenau/Thüringen

Foto: BGE-Schulung in Ilmenau/Thüringen



© Special Olympics Deutschland e.V.   |   Website von Kombinat Berlin