Sportkongress in Hamburg war ein voller Erfolg
Alle Angebote waren auf das Thema Gesundheit, Bewegung und Sport für Menschen mit geistiger Behinderung ausgerichtet. Das Besondere war, dass Menschen mit geistiger Behinderung erstmals Workshops und Vorträge auf dem Kongress selbst durchführten und leiteten. „Ein Format für die Zukunft“, sagte Dr. Timo Schädler, stellvertretender Geschäftsführer von SOD.
Familien von Menschen mit geistiger Behinderung wurden ebenfalls beim Kongress angesprochen und eingebunden.
Schon im Vorfeld der Veranstaltung ging es für einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr sportlich zu. Die Lebenshilfe Berlin fuhr mit dem Fahrrad von Berlin nach Hamburg. Eine sehr schöne Aktion!
Der Kongress startete am Freitagabend durch eine feierliche Eröffnung. Die Kongress-Teilnehmenden wurden offiziell vom Senator der Behörde für Inneres und Sport, Andy Grote, und dem Vorstand der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, Dr. Thilo von Trott begrüßt. Special Olympics Deutschland Familienbeauftragte Andrea Liebich hieß die teilnehmenden Familienangehörigen willkommen und erklärte, warum das Thema Familie in einer Sportorganisation so wichtig ist. Mark Solomeyer bestätigte noch einmal, wie wichtig es ist, dass die Athletinnen und Athleten selbst für sich sprechen und freute sich, dass so viele Special Olympics Athletensprecherinnen und Athletensprecher als Referentinnen und Referenten dabei sind. Mit den Worten „Der Kongress ist eröffnet“, gesprochen von Levin Hennings, dem Special Olympics Athletensprecher aus Hamburg, konnte es losgehen. Die inklusive Band „Bitte Lächeln!“ brauchte keine drei Lieder, um die Teilnehmenden zum Tanzen zu bringen. Viele tanzten durch, bis die Veranstaltung endete.
Die über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten aus einem spannenden Programm aus Workshops, Sportangeboten und Vorträgen wählen. Erwartungen und Ziele an den Kongress wurden in einem ersten Workshop formuliert. Der Wunsch nach gelebter Inklusion im Sport kam auf und damit verbunden auch das Interesse nach mehr Sportangeboten für Menschen mit geistiger Behinderung. In den weiteren Workshops zu den Themen „Mitbestimmung“ und „Inklusion im Sport“ wurden diese Wünsche weiter diskutiert. Vanessa Giesenberg, Athletensprecherin von Special Olympics Bremen, sagte: „Wir wollen endlich als ganz normale Menschen wahrgenommen werden und man soll nicht bloß unsere Behinderung sehen.“
Die unterschiedlichen Sportangebote sorgten bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für großen Spaß, denn neuere Sportarten wie Parkour, Disc-Golf und Ultimate Frisbee konnten unter Anleitung ausprobiert werden. Anfängliche Skepsis wandelte sich schnell in große Begeisterung für die neu getesteten Sportarten. Ein Tanzworkshop „Fitness-Tanzen“ wurde mit großer Begeisterung durchgeführt. Tina Voss, eine von BLICKWINKEL und SOD ausgebildete Übungsleiterassistentin mit Down-Syndrom, leitete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu tollen Rhythmen an. Das Theaterstück von TOUCHDOWN 21 bildete den Abschluss am Samstagabend. TOUCHDOWN 21 mini ist ein Bühnen-Ereignis, das Fragen über das Down-Syndrom beantwortet. Während des Kongresses wurden weitere Elemente für das Bühnen-Ereignis von den Teilnehmenden des Kongresses erarbeitet und vor allen Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmern präsentiert.
Vorträge von Rechtsexperten zu rechtlichen Fragen, beispielsweise zum Sozialhilfegesetz und Behindertentestament, klärten viele Fragen von Familienangehörigen und Interessierten. Es gab in den Vortragsrunden die Möglichkeit, dass sich die interessierten Familienangehörigen und Familienbeauftragten einiger SO Landesverbände, sich intensiv mit den Referentinnen und Referenten zu den jeweiligen Themen auszutauschen. Informationen zu der Funktion und den Aufgaben eines Athletensprechers, wie auch zum Thema Ernährung wurden ebenfalls durch Vorträge vermittelt.
Die Erlebnisse und Ergebnisse des Kongresses wurden nicht nur schriftlich, sondern auch in gezeichneten Bildern festgehalten. Bei einem gemeinsamen Abschluss wurden die vergangenen Tage noch einmal reflektiert und zusammengefasst. Viele Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnten erfüllt werden. So waren sich die beiden Athletensprecher Mark Solomeyer und Jörg Trute bei ihren abschließenden Worten einig: der Kongress war ein Erfolg! „Wir danken besonders Katharina Pohle und der Stiftung Alsterdorf für die tollen drei Tage, die uns alle bereichert haben, und die gute Organisation. Wir freuen uns auf weitere Kongresse dieser Art.“
Eine Zusammenfassung des 1. Tages seht Ihr in diesem Video zum BLICKWINKEL-Kongress.
Einen kurzen Bericht vom NDR über den BLICKWINKEL-Kongress im Hamburg Journal finden Sie unter diesem Link (Start: Minute 6:49)