„Gemeinsam stark“ nachhaltig implementieren

Von Peter Schwabe, Präsident des Stadtsportbundes Düsseldorf (SSB)

Borussia Düsseldorf geht mit gutem Beispiel voran. Der erfolgreichste europäische Tischtennis-Verein arbeitet daran das Deutsche Tischtennis-Zentrum (DTTZ) im Düsseldorfer Stadtteil Grafenberg zu einem Tischtennis-Zentrum zu machen, in dem auch Menschen mit Behinderung optimale Bedingungen vorfinden.

Ein Aufzug wurde nachträglich eingebaut, so dass jetzt auch Rollstuhlfahrer die Räume in der ersten Etage erreichen können. Das war das letzte bauliche Handicap, das der vollen, auch behinderten-gerechten Nutzung im Wege stand.

Zum paralympischen Trainingsstützpunkt (PST) war das DTTZ vom Leistungssportausschuss des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) bereits im Februar 2013 ernannt worden.

Bei den Tischtennisspielern am Staufenplatz wird Inklusion gelebt. So holte sich Borussia-Mitglied Sandra Mikolaschek kürzlich die Silbermedaille bei der Tischtennis-Para-Europameisterschaft, die Rollstuhl-Mannschaft der Borussia spielt in der zweiten Bundesliga, mit Klaus Mewes spielt ein mehrfach behinderter Sportler in einem Borussia-Team mit, der Behindertensportverband Nordrhein-Westfalen (BSNW) führt regelmäßig Lehrgänge im DTTZ durch.

Im DTTZ ist es selbstverständlich, dass Sportler mit und ohne Behinderung zeitgleich in derselben Halle trainieren. Ungezwungen laufen sich die deutschen Spitzenspieler um den 16-maligen Europameister Timo Boll und die Top-Athleten aus dem Behindertensport über den Weg.

Boll, der Borussias Nummer eins ist, ist ja auch nicht umsonst das Gesicht der Special Olympics Düsseldorf. Doch nicht nur in einigen Düsseldorfer Sportvereinen wird Inklusion gelebt, auch bei Veranstaltungen stehen Sportler mit und ohne Behinderung gleichberechtigt nebeneinander.

Beispielsweise hat der Stadtwerke Kö-Lauf den so genannten Partnerlauf im Programm. Hier laufen Läufer mit Behinderung mit einem Partner ohne Behinderung zusammen ins Ziel. Im Vorfeld gibt es einige gemeinsame Trainingsmöglichkeiten, vielfach werden direkt nach dem Zieleinlauf die Verabredungen für den nächsten Kö-Lauf getroffen.

Zugegeben, nicht in jedem Düsseldorfer Sportverein gibt es integrative und/oder inklusive Sportgruppen. Der Stadtsportbund Düsseldorf (SSB) arbeitet aber daran, den Integrations- und Inklusionsgedanken weiter zu verbreiten. So hat der SSB in seinem Präsidium einen Vizepräsidenten-Posten mit dem Aufgabengebiet „Integration“. Damit ist nicht nur die Integration von Mitbürgern mit Migrationshintergrund gemeint, sondern der SSB-Integrationsbegriff ist viel weiter gefasst.

Die Special Olympics Düsseldorf 2014 werden der Integration und Inklusion in den 361 dem SSB angeschlossenen Sportvereinen mit ihren knapp 151.000 Mitgliedern neuen Schub geben. Ich bin gespannt, welche Ideen die Vereine entwickeln, um neue integrative und inklusive Sportgruppen zu initiieren, bestehende Aktionen und Projekte weiter zu entwickeln.

Für mich steht aber jetzt schon fest, dass sich der Charakter der Sportstadt Düsseldorf nach den Nationalen Spielen 2014 in Richtung einer offeneren, toleranteren also einfach integrativeren Gesellschaft verschieben wird. Wir vom SSB werden jedenfalls alles in unserer Macht stehende tun, den Special Olympics Düsseldorf 2014 zum Erfolg zu verhelfen und die davon ausgehende Botschaft „gemeinsam stark“ nachhaltig in Düsseldorf zu implementieren.

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