Forscher berechnen Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung

Die Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung nähert sich
zunehmend derjenigen der Gesamtbevölkerung an.

Aktuell wurden Ergebnisse einer Studie „Alter erleben“ vorgestellt, in der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Katholischen Hochschule NRW, Abteilung Münster, zu dem Ergebnis kommen, dass sich die Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung zunehmend derjenigen der Gesamtbevölkerung nähert. Über spezifische altersbezogene Überlebens- bzw. Sterbewahrscheinlichkeiten zu verfügen, sei wichtig, um die zukünftige Anzahl und Altersstruktur von Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland verlässlich vorauszusagen, so der Projektleiter Professor Dr. Friedrich Dieckmann.

In der Untersuchung wurden personenbezogenen Daten für die Jahre 2007 bis 2010 in zwei Stichproben analysiert. Eine Gruppe bestand aus erwachsenen Empfängern von Eingliederungshilfe, die in stationären Einrichtungen in Westfalen-Lippe leben, bestand. Die zweite Gruppe setzte sich aus erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung zusammen, die stationär oder ambulant unterstützt oder ohne professionelle Unterstützung (zum Beispiel in ihrer Herkunftsfamilie) in Baden-Württemberg wohnten.
Danach beträgt die mittlere Lebenserwartung von Männern mit geistiger Behinderung in Westfalen-Lippe 70,93 Jahre und in der Stichprobe aus Baden-Württemberg 65,27 Jahre, während die Männer der Gesamtbevölkerung in den Jahren 2007 bis 2009 auf eine mittlere Lebenserwartung von 77,33 Jahren kommen. Frauen mit geistiger Behinderung erreichen eine Lebenserwartung von 72,84 Jahren in Westfalen-Lippe und 69,90 Jahre in der Stichprobe aus Baden-Württemberg bei einer Lebenserwartung von 82,53 Jahren von Frauen der Gesamtbevölkerung.

Weitere Informationen und Quelle:
Dieckmann, F. & Metzler, H. (2013). Alter erleben – Lebensqualität und
Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung im Alter.
Stuttgart: Kommunalverband Jugend und Soziales Baden-Württemberg
Download: http://www.katho-nrw.de/muenster/forschung-entwicklung/dieckmann-friedrich-alter-erleben/

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