Sporttreiben wie die anderen – und mit ihnen

SOD-Vizepräsident Sport Thomas Gindra (Foto: SOD/Andreas Endermann)
SOD-Vizepräsident Sport Thomas Gindra (Foto: SOD/Andreas Endermann)

Von Thomas Gindra, SOD-Vizepräsident Sport

Wir sprechen bei Special Olympics von Breitensport. Wenn man jedoch sieht, welche Ergebnisse die Athletinnen und Athleten erbringen, mit welcher Begeisterung und welcher Willenskraft sie ihr Bestes geben, kann man ihren sportlichen Leistungen nur immer wieder größten Respekt zollen. Hier sind wir beim ursprünglichen Gedanken des Sports, den der Special Olympics Eid sehr gut zum Ausdruck bringt.

Lasst mich gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, so lasst mich mutig mein Bestes geben!

Dessen Umsetzung werden wir im Mai wieder tausendfach erleben, wenn die 4.800 teilnehmenden Athletinnen und Athleten ihr Bestes geben. Wir tun auf haupt- und ehrenamtlicher Seite alles, um den Aktiven optimale Bedingungen zu schaffen und ihnen auch zu ermöglichen, sportlich weiter voranzukommen.

Bei Special Olympics ist es – in welcher Sportart auch immer - nicht auf den ersten Blick ersichtlich, welches Leistungsniveau die Teilnehmer haben. Über das Klassifizierungssystem schaffen wir leistungsgerechte Gruppen. Das Prinzip hat sich seit Jahren international bewährt, wird weiterentwickelt und modifiziert. Der Inhalt bleibt: Jeder hat die Möglichkeit zu gewinnen, niemand  wird aufgrund einer schweren Behinderung ausgeschlossen. Wer noch nicht an Wettbewerben teilnehmen kann, kann sich am Wettbewerbsfreien Angebot beteiligen. Hier können die Athleten ihre motorischen Fähigkeiten verbessern, damit sie in der Zukunft an den Wettbewerben teilnehmen können.

So sind Nationale Spiele auch Ausdruck einer Sportentwicklung, die wir von SOD vor allem im Alltag befördern wollen. Durch kontinuierliche Sportangebote, durch regelmäßiges Training, die Verbesserung der Fitness, das Erlernen von Bewegungsabläufen, die Schulung von Teamfähigkeit, die Stärkung des Selbstwertgefühls, um nur einige wichtige Aspekte zu nennen. Ganz wichtig dabei: Der Spaß und die Freude am Sport. Unsere Athletinnen und Athleten sind gern beim Sport, es macht ihnen Spaß, mit den anderen zusammen zu sein und zu trainieren. Bei den Wettbewerben treffen sie andere Athleten, gewinnen neue Freunde, tauschen sich aus. Nicht umsonst ist der meistgenannte Grund für die große Vorfreude der Athleten auf die Nationalen Spiele: „Weil ich dort Freunde treffe und neue kennenlerne.“

Und nun sind sie dabei, diesen Freundeskreis zu erweitern. Trainingsgefährten aus dem Sport, aus dem Verein oder der Nachbarschule kommen dazu, man bereitet sich in Unified Teams gemeinsam auf Wettbewerbe vor und geht bei Regionalen oder Nationalen Spielen gemeinsam an den Start. 254 Partner ohne Behinderung werden in Düsseldorf gemeinsam mit Athleten in den Wettbewerb gehen.

Der Gedanke der Inklusion steht hinter dem Unified Programm von Special Olympics. Die Spiele in Düsseldorf werden zeigen, wie gut gemeinsamer Sport von Menschen mit und ohne Behinderung funktionieren kann. Das findet öffentliche Aufmerksamkeit, interessiert die Medien, ist außergewöhnlich. Dennoch ist es nur ein Anfang: Inklusion sollte Alltag sein und nicht etwas Besonderes, das ist das Ziel.

Sportliche Großereignisse wie die Nationalen Spiele in Düsseldorf können einen enormen Spirit erzeugen. Nutzen wir ihn gemeinsam, um dem Ziel ein Stück näher zu kommen, den Athletinnen und Athleten im Alltag das Sporttreiben wie allen anderen – und mit ihnen - zu ermöglichen. 

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