Special Olympics Unified Sports®

Special Olympics Unified Sports® ist ein etabliertes Programm der weltweiten Special Olympics Bewegung und ein wirkungsvolles Praxisbeispiel für Inklusion. In Unified Teams treiben Menschen mit und ohne geistige Behinderung (werden als „Partner“ bezeichnet) gemeinsam Sport, trainieren und nehmen an Wettbewerben teil, lernen voneinander und bauen gleichzeitig Barrieren und Grenzen im alltäglichen Umgang miteinander ab.
Athleten mit geistiger Behinderung, die am Unified Sports® Programm teilnehmen, müssen nicht unbedingt auch an anderen Special Olympics Wettbewerben teilnehmen. Die Athleten ohne geistige Behinderung können aus Schulen, Firmen, Vereinen oder anderen öffentlichen Einrichtungen und Organisationen kommen. Alter und Leistungsstärke der teilnehmenden Sportler mit und ohne geistige Behinderung sollten ähnlich sein.

Special Olympics Sportarten mit Unified Programm:

Badminton (Doppel), Basketball, Boccia (Doppel und Team), Bowling (Doppel und Team), Eiskunstlauf (Paarlauf und Eistanz), Eisschnelllauf (Staffel), Fußball, Golf (Team), Handball, Judo (Katawettwerb), Kanu (Doppel), Leichtathletik (Staffel), Radfahren (Zeitfahren), Roller Skating (Staffel), Schneeschuhlauf (Staffel), Schwimmen (Staffel), Segeln (Level I und II), Ski Langlauf (Staffel), Tennis (Doppel), Tischtennis (Doppel) und Volleyball.

Ziele des Unified Sports® Programms:

Entwicklung sportlicher Fähigkeiten: Unter der Anleitung ausgebildeter Trainer können die Teilnehmer ihre sportlichen Begabungen entwickeln und sich auf das Training in öffentlichen Sportvereinen vorbereiten.

Wettbewerbserfahrung: Die Athleten profitieren durch die körperliche und geistige Herausforderung, wenn sie an den zahlreichen Wettbewerben teilnehmen, die Special Olympics veranstalten. Auch die Unified-Partner erfahren eine Förderung u.a. ihrer sozialen Kompetenzen und Eigenschaften wie Teamwork und Fairplay.

Sinnvolle Integration:
Die Regeln und Richtlinien der Unified Sportarten bezüglich Alters- und Leistungseinteilung garantieren, dass alle Sportler eine wichtige, sinnvolle und geschätzte Rolle in ihrer Mannschaft spielen können.

Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen:
Die Unified Sport® Wettbewerbe haben in den für Freizeit- und Sportanlagen zuständigen Ämtern, den Schulen und vielen anderen öffentlichen Sportorganisationen wichtige Partner gefunden. Diese Zusammenarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Inklusion.

Generierung von Öffentlichkeit: Die Austragung von Unified Sport® Wettbewerben ermöglicht es, eine breite Öffentlichkeit für den Sport von Menschen mit und ohne Behinderung zu sensibilisieren, die Begeisterung und Leidenschaft der Athleten und das besondere Gemeinschaftsgefühl von SO-Veranstaltungen erfahrbar zu machen sowie die respektvolle Einstellung gegenüber Menschen mit Behinderung zu fördern.

Freundschaft und Sozialisation:
Die gemeinsamen Aktivitäten bieten ein Forum für die positive soziale Interaktion zwischen Mannschaftskollegen und lassen oftmals dauerhafte Freundschaften entstehen. „Ich finde Unified toll, möchte gerne lange dabei bleiben und fände es gut, wenn auch andere Vereine Unified-Teams bilden würden“, meint Special Olympics Athlet Taner Erkilic, der seit drei Jahren Basketball im Team des TSV Hagen Unified spielt. Einer seiner Partner ist Tim Vespermann, der in Münster Geschichte und Politikwissenschaften studiert: „Ich freue mich, dass der Unified-Sport sich so gut entwickelt hat und zwar nicht nur in sportlicher Hinsicht, sondern auch im Sinne von Inklusion. Mehr davon!“

Die Entwicklung des Unified Sports® Programms

In den letzten drei Jahren hat Unified Sports® bei SOD eine erfreuliche Entwicklung erfahren, die Zahl der Unified Partner und Athleten in diesen Wettbewerben hat stark zugenommen. Waren im Jahr 2010 noch 650 Athleten und 450 Unified-Partner in den Unified-Disziplinen aktiv, so waren es im Folgejahr schon 750 Athleten und 530 Unified-Partner. Aktuell trainieren 840 Athleten und 625 Partner gemeinsam in ihren Sportarten.

Diese Tendenz setzte sich bei den Nationalen Spielen in den folgenden Jahren fort. Die Anzahl der Unified Partner hat sich von 85 (2010) auf 151 (2012) fast verdoppelt. Zu den Special Olympics Düsseldorf 2014 ist die Anzahl der Unified Teilnehmer auf 260 gestiegen. Besonders stark ist der Anstieg in den klassischen Mannschaftsdisziplinen zu spüren. 23 Fußballteams (gegenüber 14 in München), elf Basketballmannschaften (neun in München) und acht Leichtathletikstaffeln (sieben in München) gehen in Düsseldorf an den Start. Im Schwimmen hat sich die Teilnehmerzahl von sieben Unified Staffeln auf 14 verdoppelt. 

Aber auch in kleineren Sportarten erfreut sich das Thema Unified Sport enormer Beliebtheit. Bei den Unified Kanu-Wettbewerben treten in Düsseldorf 23 Teams an, in München 2012 waren es lediglich fünf Teams.

Sogar in Disziplinen, in denen man sich Unified Wettbewerbe nur schwer vorstellen kann, existiert mittlerweile ein Angebot. So wird es in Düsseldorf gleich in vier Sportarten erstmals Unified Angebote geben, die zunächst als Demonstrationswettbewerbe ausgetragen werden. Noch sind es wenige Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit und ohne geistige Behinderung, die im Reiten, im Tennis und Tischtennis sowie im Roller Skating erstmals gemeinsam starten. Aber auch diese Beispiele werden Schule machen, da sind sich die Veranstalter von Special Olympics Deutschland ganz sicher.


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