Gastkommentar Britta Steffen

SOD-Sportbotschafterin Britta Steffen (Foto: SOD/Julia Krüger)
SOD-Sportbotschafterin Britta Steffen (Foto: SOD/Julia Krüger)

Die Grundaussage des Special Olympics Eids ist: „Lasst mich gewinnen, doch wenn ich nicht gewinnen kann, lasst mich mutig mein Bestes geben.“

Es lohnt sich ganz sicher, die Sportarten und -angebote von Special Olympics weiterzuentwickeln, dabei werden weiterhin die Freude, Leidenschaft und der Spaß im Mittelpunkt und Interesse der Athleten stehen – genau das macht den Charakter dieser ganz außergewöhnlichen Athleten aus, die mein Herz auf ganzer Linie gewonnen haben.

Bei meinem letzten Besuch der Wettkämpfe in Düsseldorf sprach ich davon, dass ich während meiner schwimmerischen Laufbahn glücklicherweise selten, dennoch manches Mal, die Freude vermisste, aufgrund des Erfolgsdrucks, der auf mir lastete.

Nun nach einigen Monaten des Abstandes zum Leistungssport freue ich mich weiterhin im Sport als Botschafterin aktiv zu sein und den Sprung vom Wasser in ein Leben an Land ganz gut gemeistert zu haben. Bleiben werden immer die wunderbaren Erinnerungen an Siege und Niederlagen. Ich genoss die Höhen und lernte aus den Tiefen meiner sportlichen Erfolge.

An dieser Stelle möchte ich von einem der emotionalsten sportlichen Momente berichten:
Nicole Hetzer war meine Begleitung, als ich zum wichtigsten Finale meiner sportlichen Laufbahn ging. Am Callroom angekommen, schloss sie den Reißverschluss meines Schwimmanzuges und umarmte mich, wünschte mir viel Glück und berührte mich tief, als sie mir ein Geschenk machte, indem sie mir einige Worte mit auf den Weg gab. Sie stammen von Pierre de Coubertin, er sagte: „Das Wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, es ist der Kampf. Das Wesentliche ist, nicht gesiegt, sondern sich wacker geschlagen zu haben.“

Die Freude, die ich während der Special Olympics Wettkämpfe erlebte, war so echt, so greifbar, so besonders. Ja, so besonders, dass ich manchmal nicht wusste, wer gewonnen hat, denn des Öfteren freute sich der Fünfte eines Wettbewerbs genauso schön und unbefangen wie der Sieger. Das ist es, was für mich fairer Sport bedeutet – das gemeinsame Suchen nach dem Besten. Und wer sein Bestes gegeben hat, der kann sich freuen, denn am Ende sollte man „gönnen können“ und geteilte Freude ist dann wahrlich doppelte Freude.

In diesem Sinne, lasst uns die Wettkämpfe genießen! Sie repräsentieren den Abschlussball für viele, viele Stunden des Trainings.

2008 bekam ich einen Namen von einem chinesischen Mädchen, übersetzt lautet er: die, die mit dem Wasser tanzt.

Egal, welche Sportart man betreibt, es sollte Spaß machen und sich während dessen frei anfühlen, so als ob man tanzen würde...

Es grüßt euch herzlich eure Britta

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