Projekt "Selbstbestimmt gesünder III" 

Nach „Selbstbestimmt gesünder I und II“ wird für die Jahre 2015/16 erneut ein Projekt des Gesundheitsprogramms von Special Olympics Deutschland durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Es richtet sich mit zielgruppenspezifischen Angeboten zur Prävention und Gesundheitsförderung insbesondere an junge Erwachsene mit geistiger und Mehrfachbehinderung in ihren Lebenswelten.

Dazu werden Methoden und Materialen eingesetzt, die sich in Form und Sprache direkt an die Zielgruppe richten, um damit Selbstbestimmung und Teilhabe an der eigenen Gesundheitsvorsorge zu verbessern.

Mit aufsuchenden niedrigschwelligen Angeboten in Lebenswelten (insbesondere bei Organisationen der Behindertenhilfe, in Wohneinrichtungen, Werkstätten und Schulen sowie auch im Rahmen von Veranstaltungen von Special Olympics Deutschland) werden in fünf ausgewählten Projektländern (SO Baden-Württemberg, SO Niedersachsen, SO NRW, SO Saarland, SO Sachsen-Anhalt) jungen Erwachsenen mit geistiger und Mehrfachbehinderung Maßnahmen zur Gesundheitsförderung handlungsorientiert vermittelt. SO Berlin-Brandenburg, Projektland bei „Selbstbestimmt gesünder I und II, wird seit April 2015 vom Land Berlin gefördert.

Im Rahmen des Projektes werden Materialien in Leichter Sprache entwickelt, mit denen den Teilnehmern individualisierte Handlungsempfehlungen zum Gesundheitsverhalten zur Verfügung gestellt werden. Neben den bereits verfügbaren allgemeinen Informationsmaterialien in Leichter Sprache sollen nun auch persönliche Bedarfe während der Angebote festgehalten werden, um damit die Selbstwirksamkeit und Ressourcen der Teilnehmer nachhaltig zu verbessern.

So werden Handlungskompetenzen zu Fragen des gesundheitlichen Wohlbefindens (gesunde Ernährung und Körpergewicht, Hygiene, Blutdruck, Sonnenschutz, Nichtrauchen, Hör- und Sehvermögen, Zahn- und Mundhygiene, Fußpflege, Bewegungsförderung) nachhaltig gestärkt und erweitert.

Neben den Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung wird das direkte Umfeld (Familien, Mediziner, medizinisches Fachpersonal, Lehrer, Betreuer der Einrichtung) in das Projekt einbezogen. Das Projekt ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und soll nach Abschluss auf weitere Bundesländer erweitert und nachhaltig etabliert werden.

Weitere Schwerpunkte sind:

• Schulung von Multiplikatoren aus der Zielgruppe selbst, die das Gelernte und die Bedeutung der Gesundheitshilfe in ihr direktes Lebensumfeld transportieren.

• Angebote für Familien, Betreuer, Ärzte der Zielgruppe, um eine nachhaltige erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten.

• Schaffung bzw. Ausbau von regionalen Netzwerken zur Projektumsetzung, die mit Unterstützung der SO Landesverbände aus den örtlichen Verbänden der Behindertenhilfe, den Ärzte- und Zahnärztekammern, medizinischen Hoch- und Fachschulen aufgebaut werden.

• Gewinnung regionaler Koordinatoren in den Projektländern entsprechend ihrer medizinischen Fachrichtung. In theoretischen Unterweisungen sowie praktischen Übungen werden die Koordinatoren über die besonderen Belange von jungen Erwachsenen mit geistiger Behinderung zur Bewältigung dieser Lebensabschnitte weitergebildet und zur Durchführung der Gesundheitsfördermaßnahmen trainiert.

Die Projektleitung erfolgt in der SOD Bundesgeschäftsstelle Berlin durch Ines Olmos MPH und Dr. Imke Kaschke MPH.

Versorgungsstärkungsgesetz im Bundestag

Der Bundestag hat am 8. März 2015 in erster Lesung den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Stärkung der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Versorgungsstärkungsgesetz - GKV-VSG) beraten. Der Gesetzentwurf zielt darauf ab, auch in Zukunft eine gut erreichbare Versorgung der Patientinnen und Patienten auf hohem Niveau sicherzustellen. Dazu hat bereits eine Anhörung unter Beteiligung der Verbände der Behindertenhilfe am 25. März stattgefunden.

Der vorliegende Gesetzentwurf enthält auch Regelungen, mit denen Leistungsansprüche von Versicherten mit Behinderungen zukünftig erweitert werden sollen: So sollen Pflegebedürftige, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz einen Anspruch auf zusätzliche Leistungen zur zahnmedizinischen Prävention erhalten. Für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen können demnach auf die Bedürfnisse der Betroffenen angepasste medizinische Behandlungszentren eingerichtet werden.

Weitere Informationen unter: www.bmg.bund.de//ministerium/meldungen/2015/vsg-erste-lesung-bt.html

© Special Olympics Deutschland e.V.   |   Website von Kombinat Berlin