Evaluierung der Fortbildungen im Rahmen der Special Olympics Düsseldorf 2014

Die Ergebnisse einer Erhebung zu Fortbildungen im Rahmen der Nationalen Sommerspiele vom 19. bis 23. Mai 2014 sind sehr ermutigend. Deutlich wird, wie der Sport für Menschen mit geistiger Behinderung Inklusionsmotor für weitere gesellschaftliche Bereiche sein kann. Nachgewiesen werden Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung auf personeller Ebene. Die überwiegende Mehrheit der Befragten kann sich bspw. nach der Schulungsmaßnahme eher vorstellen, Menschen mit Behinderung in ihrer Sportpraxis zu integrieren.

Special Olympics Deutschland hat gemeinsam mit dem Landessportbund NRW (LSB NRW) und dem Behinderten-Sportverband NRW (BSNW) Helfende, Übungsleitende und Schiedsrichtende von BSNW, LSB NRW und seinen Fachverbänden sowie die Freiwilligendienstleistende der Sportjugend NRW durch eine speziell konzipierte Fortbildung auf dem Umgang mit Menschen mit geistiger Behinderung und ihren Einsatz während der Veranstaltungswoche vorbereitet.

Zusätzlich wurden alle Engagierten vor Ort in der Thematik Sport und Behinderung geschult sowie für ihren Einsatz bei der Sportveranstaltung befähigt. Alle diese Maßnahmen wurden evaluiert.

Die Evaluation der Fortbildungen und deren nachhaltige Wirkung auf die Helfenden, Übungsleitenden und Schiedsrichtenden bei den Spielen ist Bestandteil einer Kooperation zwischen SOD und der Gold-Kraemer-Stiftung. Durchgeführt wurde die Evaluation vom Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS gGmbH), dessen Hauptgesellschafter die Gold-Kraemer-Stiftung neben der Sporthochschule Köln und der Lebenshilfe NRW ist.

Folgende Fragestellungen wurden näher untersucht:

  • Haben die Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und das Engagement bei den Nationalen Sommerspielen zur Erweiterung der Kompetenz im Hinblick auf die praktische Tätigkeit im Sport sowie im Alltag beigetragen?
  •  
  • Können sich die Teilnehmenden nach den Erfahrungen eher vorstellen, Menschen mit Behinderungen in ihre Sportpraxis zu integrieren bzw. Sport- und Bewegungsangebote für und mit Menschen mit Behinderungen zu gestalten?
  •  

Die erste Besonderheit, die nicht unbedingt so erwartet wurde: Der Großteil der Teilnehmenden kam nicht aus dem Behindertensport. 47,1% der Personen hatten keine Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung im Sport.

Es besteht also eine große Chance für SOD, neue Interessenten zu sensibilisieren und für ein längerfristiges Engagement zu gewinnen. Die überwiegende Mehrheit (85,7%) kann sich nach der Schulungsmaßnahme eher vorstellen, Menschen mit Behinderung in ihrer Sportpraxis zu integrieren.

Hier ist SOD in der Lage, mit zunehmend ausdifferenzierten Fort- und Weiterbildungen Angebote zu schaffen. "Durch die Erhebung erhalten wir auch die Bestätigung, dass wir unsere Teilnehmenden kompetent schulen und fortbilden und die Chance erhöhen, sie für ein längerfristiges Engagement zu gewinnen", resümiert Timo Schädler, Referent Bildung und Wissenschaft von SOD. 

Die bei den Nationalen Sommerspielen gemachten Erfahrungen können über die Hälfte (51,2%) der Teilnehmenden in ihren sportlichen Alltag einbringen. Besonders häufig nennen die Befragten hierbei Veränderungen der eigenen Einstellung durch mehr Offenheit gegenüber Menschen mit Behinderungen und eine Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen.

"Hier finde ich ganz bemerkenswert, dass der Nachweis einer Einstellungsveränderung erbracht wurde", sagt Schädler. Das heißt, dass die Kombination aus Theorie und Praxis, insbesondere das Erleben der Nationalen Spiele im kognitiven - Annahmen und Überzeugungen -, affektiven - Gefühle und Emotionen - und behavioralen - Verhaltensweisen - Bereich Wirkungen entfaltet hat. Jeder, der die Spiele einmal erlebt hat, kann das sicherlich nachvollziehen."

» Ausführlicher Artikel

© Special Olympics Deutschland e.V.   |   Website von Kombinat Berlin