Editorial
Von Brigitte Lehnert, SOD-Vizepräsidentin Veranstaltungen/Öffentlichkeitsarbeit
Sechs Wochen vor den Nationalen Spielen (6. - 10. Juni 2016) hat der SOD-Medientag in Kooperation mit der Akademie des Sports im LSB Niedersachsen und dem Behinderten Sportverband Niedersachsen (BSN) die Wahrnehmung von Sportlern mit geistiger Behinderung in der Öffentlichkeit thematisiert.
Mehr als 170 Teilnehmer und Gesprächspartner aus Medien, Politik, Sport, Wissenschaft, Fortbildung und Behindertenhilfe, Special Olympics Athletinnen und Athleten resp. Menschen mit Behinderungen diskutierten und erkundeten in insgesamt 16 Veranstaltungsformaten des Medientages und des sich anschließenden Akademie-Forums Wege zur Wahrnehmungsänderung und zum gemeinsamen Sporttreiben im Alltag.
Wir freuen uns, dass sich so viele interessierte Teilnehmer, Repräsentanten und Experten beteiligt haben und möchten der Akademie des Sports im LSB Niedersachsen und dem BSN, die mit uns gemeinsam diesen Inklusionstag zu einem Erfolg gemacht haben, für die gute Kooperation danken.
Der Medientag hat das Thema Wahrnehmungsänderung expliziert diskutiert und in die Öffentlichkeit getragen – als langfristiges Ziel ist es jedoch längst Bestandteil der täglichen Arbeit unseres Verbandes und betrifft alle Bereiche.
Hier seien als Beispiele nur das Athletensprecherprogramm und die geförderten Inklusionsprojekte wie „Selbstbestimmt gesünder“ oder „Selbstbestimmt fit am Arbeitsplatz“ genannt. In der langfristigen Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Förderern haben wir diesbezüglich schon einiges erreicht.
Gerade unser Premium Partner ABB hat – wie vom Vorstandsvorsitzenden der ABB AG, Hans-Georg Krabbe, im Gastkommentar erläutert – u.a. durch sein Engagement im Corporate Volunteering dazu beigetragen, dass Sportler mit geistiger Behinderung in der Öffentlichkeit vermehrt Anerkennung und Akzeptanz erfahren.
In der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist der Grundsatz von SOD „die Athleten in den Mittelpunkt“ Prinzip unserer Arbeit. Seit 2011 werden sämtliche SOD-Pressetermine unter aktiver Einbeziehung von Athletinnen und Athleten durchgeführt – ein Erfolgsprinzip, bei dem beide Seiten permanent lernen und sich weiterentwickeln und das in der Öffentlichkeit viel Anerkennung findet. Bei allen Pressekonferenzen sind Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung als Co-Moderatoren und/oder Gesprächspartner beteiligt, aktiv bei der Präsentation von Themen und als Helfer vor Ort.
Was Menschen mit geistiger Behinderung leisten können und wie sie sich aktiv in gesellschaftliche Prozesse einbringen, vermitteln wir also nicht nur durch unsere Pressematerialien und Veröffentlichungen, sondern auch durch die praktische Arbeit.
In den SOD-Medien und –Publikationen (Website, Newsletter, Pressemitteilungen, Facebook, Online-Treffpunkt) beziehen wir Athletinnen und Athleten als Zielgruppe (Website in Leichter Sprache) und Mitarbeiter (Athletensprecherprogramm) aktiv mit ein.
Im Pressezentrum der Nationalen Spiele 2016 in Hannover werden erneut Menschen mit geistiger Behinderung im Redaktionsteam mitarbeiten. Das auch beim Medientag vorgestellte Projekt „Inklusive Redaktion“ dient dem Erfahrungsaustausch und soll langfristig noch mehr Menschen mit geistiger Behinderung und Medienvertreter zur Zusammenarbeit bewegen.
Der inklusive sportliche Medientermin, ein gemeinsamer sportlicher Wettbewerb von Athleten und akkreditierten Journalisten, ist seit 2013 fester Bestandteil Nationaler Spiele und lädt auch in Hannover 2016 wieder zum gemeinsamen Sporttreiben ein.
Nationale Spiele bieten die beste Gelegenheit, selbstbewusste Athletinnen und Athleten mit ihrem Können, ihrer Lebensfreude und ihrem Selbstbewusstsein zu erleben. Ich bin sicher, die Special Olympics Hannover 2016 werden dazu beitragen, dass Menschen mit geistiger Behinderung als Mitglieder der Gesellschaft wahrgenommen werden wie andere auch. Dafür gibt es mindestens 4.800 gute Gründe – die teilnehmenden Athletinnen und Athleten.
