Editorial

Von Dr. Timo Schädler, stellv. Geschäftsführer SOD, und Tom Hauthal, Leiter Sport von SOD   

Inklusion im und durch Sport ist eine der Kernaufgaben von Special Olympics Deutschland. Inklusion im Sport setzt voraus, dass interessierte Menschen (mit geistiger Behinderung) den Zugang zum Sport haben und basierend auf dem Wunsch- und Wahlrecht frei wählen können, wo und mit wem sie Sport treiben.

Das heißt, Sportangebote und Vereine müssen inklusiv gestaltet werden. Zum anderen werden durch Sport viele neue Fähigkeiten und Kompetenzen (z.B. Selbstwertgefühl) erlernt, die Auswirkungen auf andere Lebenswelten (u.a. Arbeit, Wohnen) haben. In den nächsten Jahren haben wir dazu großartige Möglichkeiten und Projekte.

Mit der Umsetzung des Pilotprojektes „Kommunale Strukturen zur Gesundheitsförderung für Menschen mit Behinderung“ (gefördert durch die BZgA & GKV Spitzenverband) sollen in drei Jahren Laufzeit die kommunalen Angebote zur Bewegungs- und Gesundheitsförderung insbesondere für Menschen mit geistiger und/oder Mehrfachbehinderung konzeptionell und praxisorientiert weiterentwickelt werden. Eine besondere Bedeutung dabei haben die Menschen mit Behinderung selbst, die als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in ihrer Peer-Group zur Motivation und Hilfestellung in den Themenfeldern Gesundheits- und Bewegungsförderung beitragen. Sie werden zu Bewegungs- und Gesundheitsexperten qualifiziert und können so dafür Sorge tragen, dass sich die Angebote vor Ort nachhaltig etablieren und Menschen Lust auf Bewegung bekommen.

Vielleicht erfolgt dann der nächste Schritt im Sportverein. Denn mit dem Projekt „Wir gehören dazu – Menschen mit geistiger Behinderung in Sportvereinen“, gefördert durch die Aktion Mensch Stiftung, wird der Sportverein als zentraler Sportort für Menschen mit geistiger Behinderung geöffnet. Ziel ist es, über die Projektlaufzeit von fünf Jahren zwischen 6.000- 8.000 Menschen mit geistiger Behinderung einen Zugang zu 100 Sportvereinen zu verschaffen. Hierzu sollen vor allem bereits bestehende Vereine und Strukturen durch Bildung, Information, Öffentlichkeitsarbeit und konkrete Aktionen geöffnet werden.

Unterstützend dabei wirkt das in Kooperation mit dem DTB/der DTJ aufgesetzte Projekt „Offensive Kinderturnen  – Regionalliga Inklusion“. Es ermöglicht Teilhabe für alle Kinder, die einen Zugang zu Turn- und Sportvereinen suchen. Es berät, klärt auf, qualifiziert bundesweit und stärkt Kooperationen zwischen Vereinen, Behinderteneinrichtungen, Kindergärten, Flüchtlingsinitiativen und Grundschulen.

Genau in dieser Vernetzung liegt der Schlüssel für eine nachhaltige Etablierung der Angebote und eine langfristige Wirkung vor Ort. Aufgreifen und unterstützen wollen wir die Zusammenarbeit in den Kommunen, in dem wir mit dem Programm „170 Nationen – 170 inklusive Kommunen“ im Rahmen der Weltspiele 2023 akteursübergreifend agieren und auch die skizzierten Projekte zu einer sinnvollen Verknüpfung führen.

Wir freuen uns auf die spannenden Aufgaben für die Weiterentwicklung der Inklusion im und durch Sport, die ohne Sie/Euch nicht zu schaffen sind!

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