Boccia Koordinator Emanuel Busch stellt sich vor:

Seit wann sind Sie bei SOD, wie kamen Sie zu Special Olympics?

2012 war meine Schwester Betreuerin einer Fußballmannschaft bei den Special Olympics in München. Ich bin für einen Turniertag in den Münchner Olympiapark gefahren und war sofort begeistert von der Atmosphäre. Ich habe dann an die Geschäftsstelle von Special Olympics Bayern geschrieben, dass ich mich gerne engagieren möchte.

2013 folgte bei den Bayerischen Spielen in Passau mein erster Einsatz und 2014 in Düsseldorf meine ersten nationalen Spiele.

 

Spielen Emotionen bei Ihnen und Ihren Athleten eine besondere Rolle?

Ich glaube es sind gerade die Emotionen, die Special Olympics und die Athleten so einzigartig machen. Diese pure Freude oder auch Tränen habe ich nirgendwo sonst erlebt. Und bei vielen Siegerehrungen war ich selbst den Tränen nahe.

 

Welcher Moment hat Sie in Ihrer ehrenamtlichen Arbeit für SOD besonders bewegt?

Den einen besonderen Moment kann ich nicht sagen. Es waren sooo viele tolle Momente, von welchen ich keinen einzigen missen möchte. Auf jeden Fall besonders sind aber immer die Siegerehrungen (vor allem beim Boccia natürlich) und die Athletendiscos, wenn ich mit den Athleten tanzen und einfach Spaß haben kann.

Wie können Sie Ihre berufliche Tätigkeit mit Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für SOD verbinden?

Da ich einem ganz anderen Berufsfeld tätig bin, ist der Einfluss wohl geringer als bei anderen. Dennoch versuche ich gewisse organisatorische Eigenschaften mit einzubringen. Ich möchte aber betonen, dass der Einfluss meiner Erfahrungen von Special Olympics auf meine berufliche Tätigkeit mindestens genauso groß ist. Respekt, Toleranz und Fairness sind auch in der Wirtschaftswelt von ungeheurem Wert.

 

Was macht für Sie den besonderen Reiz Ihrer Sportart aus?

Das tolle an Boccia ist die Verbindung zwischen Geschick und Taktik. Sie fordert also Körper und Geist. Außerdem kann Boccia von praktisch jedem gespielt werden – egal welches Alter oder welche Beeinträchtigung.

Welche Sportarten interessieren Sie noch – aktiv oder als Zuschauer?

Radsport, Laufen, Langlaufen, Fußball, Tennis, – wobei ich vor dem Fernseher deutlich stärker bin als in der eigenen Ausführung

 

Verändern sich Ihre Athleten durch den Sport und die Wettbewerbe?

Auf jeden Fall! Während der Wettbewerbe ist bei vielen Athleten ein großes Selbstvertrauen festzustellen und im Anschluss vor allem Stolz auf die eigene Leistung.

 

Wie können Sie am besten abschalten, um Kraft für neue Aufgaben zu tanken?

Kraft finde ich am besten in der Natur. Am liebsten in meiner Heimat und den Bergen, aber auch beim einfachen Waldlauf oder der Gartenarbeit.

Was liegt Ihnen für die Zukunft von SOD besonders am Herzen?

Ich hoffe, dass Special Olympics noch stärker in den Fokus der Gesellschaft rückt und ich in ein paar Jahren niemandem mehr erklären, was Special Olympics ist.

Gibt es etwas, was Sie generell einmal anmerken wollen?

Geld spielt im Sport leider eine viel zu große Rolle. Special Olympics lebt als einziger Sportverband das Konzept der olympischen Idee weiter. Darauf können wir und vor allem die Athleten sehr stolz sein.

Wenn sie es in einem Satz zusammenfassen müssten: Was ist für Sie Special Olympics?

Special Olympics ist für mich Emotion, Spaß und eine große Lebensbereicherung.

 

Was können wir tun, damit noch mehr Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung zu Special Olympics finden?

Ich denke, dass vor allem regionale Veranstaltungen gestärkt werden müssen. Für die Aufmerksamkeit sind Großereignisse wichtig, aber die Basis sollten regelmäßige Veranstaltungen in kleinerem Rahmen sein.

© Special Olympics Deutschland e.V.   |   Website von Kombinat Berlin