Sport und Sportentwicklung

Sport und Sportentwicklung

 

Bei Special Olympics Wettbewerben ist die Teilnahme entscheidend. Jede Athletin und jeder Athlet hat bei den regionalen, nationalen und internationalen Wettbewerben durch die Einteilung in homogene Leistungsgruppen die Chance zu gewinnen, unabhängig vom Grad der geistigen oder mehrfachen Behinderung.

 

  • Im Vordergrund stehen dabei die persönliche Anstrengung, die individuelle Leistung sowie die Verbesserung der Gesundheit, die Steigerung des Selbstwertgefühls und der sozialen Integration.
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  • SOD bietet derzeit insgesamt 26 Einzel- und Mannschaftssportarten an (18 Sommer- und acht Wintersportarten) im regulären Wettbewerbsprogramm an. Weitere Sportarten sind derzeit in der Entwicklung.
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  • Ein wirkungsvolles Praxisbeispiel für Inklusion ist Special Olympics Unified Sports®. In Unified Teams treiben Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport, trainieren und nehmen an Wettbewerben teil, lernen voneinander und bauen gleichzeitig Barrieren und Grenzen im alltäglichen Umgang miteinander ab.
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Ein fester Bestandteil des Sportprogramms von Special Olympics Veranstaltungen ist das Wettbewerbsfreie Angebot (WBFA), das die motorischen Grundlagen fördert und bei dem der Inklusionsgedanke eine wesentliche Rolle spielt: Das Programm richtet sich sowohl an Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung nicht an den regulären Wettbewerben teilnehmen können, als auch an Menschen ohne Behinderung.

 

Das Sportkonzept

Das Sportkonzept von Special Olympics basiert auf zwei zentralen Elementen:

Das Klassifizierungssystem beinhaltet die Einteilung in homogene Leistungsgruppen, das Prinzip des Aufstiegs legt die Kriterien für die Teilnahme an Wettbewerben einer höheren Ebene fest.

 

Das Klassifizierungssystem von Special Olympics unterscheidet sich grundlegend von den Qualifikationskriterien aller anderen Sportorganisationen. Das Special Olympics Konzept ermöglicht Athletinnen und Athleten aller Leistungsstufen faire und spannende Wettbewerbe.

Die Wettbewerbe bei Special Olympics sind so strukturiert, dass die Athletinnen und Athleten in einer homogenen Leistungsgruppe nur gegen Athletinnen und Athleten mit einem vergleichbaren Leistungsniveau antreten.

 

Die Zusammenstellung der Leistungsgruppen (Klassifizierung) erfolgt anhand der gemeldeten Bestleistungen (Skill Tests) und der vor Ort erbrachten Leistungen, welche jeweils am ersten Wettbewerbstag überprüft werden. Daraus werden homogene Finalgruppen gebildet. Der Leistungsunterschied innerhalb der Gruppe soll nicht mehr als 15 Prozent (Richtwert) betragen. Die homogenen Leistungsgruppen sollten mindestens drei, maximal acht Athleten umfassen. Jede erreichte Platzierung wird geehrt.

 

Das Prinzip des Aufstiegs

Innerhalb der Special Olympics Bewegung werden Wettbewerbe auf verschiedenen Ebenen ausgetragen (regional, national, international). Die Festlegung der Kriterien, wie die Athletinnen und Athleten aller Sportarten von einer Ebene in die nächsthöhere aufsteigen können, ist eine wichtige Aufgabe, die weltweit jede akkreditierte Landesorganisation wahrnehmen muss. Die Einhaltung der Grundprinzipien des Athleten-Aufstiegs ist für die konsequente Einführung und Entwicklung von Special Olympics Programmen weltweit entscheidend.

 

Aufstiegskriterien sind u.a. die Teilnahme an organisiertem und regelmäßigem Training unter qualifizierter Anleitung von Trainerinnen und Trainern, um sich die notwendigen Fähigkeiten anzueignen und sich auf den Wettbewerb vorzubereiten. Die empfohlene Mindesttrainingszeit liegt bei zehn Stunden innerhalb von zwei Monaten vor der Veranstaltung.

Außerdem müssen die Athletinnen und Athleten an einer vorhergehenden Veranstaltung teilgenommen haben (z. B. müssen Athletinnen und Athleten zunächst an Nationalen Spielen teilnehmen, bevor sie an Weltspielen teilnehmen dürfen). Das Training und vorhergehende Wettbewerbserfahrungen müssen in derselben Sportart stattgefunden haben, in welcher die Athletinnen und Athleten in der nächsthöheren Veranstaltungsebene teilnehmen möchten. 

 

Regelwerk

Die offiziellen Special Olympics Regeln gelten für alle Wettbewerbsebenen von Special Olympics. Als internationale Sportorganisation hat Special Olympics das Regelwerk auf Basis der Reglements internationaler Sportverbände und nationaler Fachverbände formuliert. Es kommen die Regeln der Fachverbände zur Anwendung, sofern sie nicht im Widerspruch zu den spezifischen Special Olympics Regeln stehen. In solchen Fällen gelten die offiziellen Special Olympics Regeln.

Das Special Olympics Regelwerk integriert die Empfehlungen und praktischen Erfahrungen tausender Coaches, freiwillig Helfender, von Special Olympics Athletinnen und Athleten und deren Familien weltweit. Die Regeln wurden dahingehend entwickelt, allen Athletinnen und Athleten – unabhängig von ihrem Leistungslevel – eine Teilhabe zu ermöglichen.

 

Sportentwicklung

Special Olympics Deutschland verschafft Kindern und Erwachsenen mit geistiger Behinderung durch ganzjähriges, regelmäßiges Sporttraining und durch Wettbewerbe in einer Vielzahl von Sportarten Zugangs- und Wahlmöglichkeiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Menschen mit geistiger Behinderung können aus diesem Angebot selbstbestimmt nach eigenen Interessen, Bedürfnissen und Wünschen auswählen.

Dies reicht von speziellen sportlichen Angeboten für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung über Special Olympics Unified Sports® bis hin zur regulären Mitgliedschaft in Vereinen, Ligen und Mannschaften des organisierten Sports.

 

Mit dem Sport können direkte Wirkungen auf die physische, psychische und soziale Handlungsfähigkeit erzielt werden. Der Sport verbessert die körperliche Fitness, ist gesundheitsfördernd, vergrößert das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl und fördert Freundschaften. Die Athletinnen und Athleten können diese positiven Auswirkungen in ihr alltägliches Leben übertragen.

 

Der Sport leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur Selbstverwirklichung und Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung und bietet vielfältige Möglichkeiten, eine breite Öffentlichkeit zu schaffen. Dabei sind Themen wie Inklusion, Teilhabe, Selbstbestimmung und Wahlmöglichkeit von zentraler Bedeutung für die zukunftsorientierte Ausrichtung von Special Olympics Deutschland. Im Bereich Sportentwicklung werden Konzepte entwickelt, Projekte konzipiert und Strukturentwicklungen gefördert, die langfristig dazu beitragen, den Inklusionsgedanken mit Leben zu erfüllen.

 

Seit 2018 ist Special Olympics Deutschland nichtolympischer Spitzenverband im DOSB. Special Olympics Deutschland fungiert als Schnittstelle und Kompetenzzentrum zwischen dem organisierten Sport und Institutionen und Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung wie Schulen, Werkstätten und Wohneinrichtungen.

 

Für die Erreichung der Zielsetzung Inklusion strebt SOD eine enge Kooperation mit den Spitzenverbänden des DOSB an. Bei den Veranstaltungen werden bereits Helfer und Offizielle aus den Fachverbänden und der Sportvereine einbezogen.

 

Special Olympics Deutschland arbeitet darüber hinaus in Partnerschaft mit allen Institutionen und Organisationen, die in der Förderung und Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung engagiert sind. Dazu zählen neben politischen Entscheidungsträgern auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Institutionen wie Deutscher Behindertensportverband, Forum Integrationssport, Bundesvereinigung Lebenshilfe, Bundesvereinigung Evangelische Behindertenhilfe, Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte, Caritas u.v.m.

 

 

 

 

 

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