Und es beginnt ein neues Leben...

Der Info-Abend für Familien war sehr gut besucht und hatte interessierte und aufmerksame Zuhörer. Foto: SOBY
Der Info-Abend für Familien war sehr gut besucht und hatte interessierte und aufmerksame Zuhörer. Foto: SOBY

In Nördlingen im Katholischen Pfarrsaal von Sankt Salvator organisierte die Sprecherin des Familienbeirats von SOBY, Gudrun Eder, einen Info-Abend zum Thema „Ein Mensch mit geistiger Behinderung in der Familie“.

Es war ein sehr gut besuchter Abend in Zusammenarbeit mit Special Olympics Bayern und dem dazugehörigen Familienbeirat.

Eine Werbung für SOBY war die Einführung in die Thematik durch Gudrun Eder, die die Möglichkeiten der geistig behinderten Kinder für Sport bei SOBY aufzeigte. Nach diesen einführenden Worten erfolgte der Fachvortrag.

Dr. Petronilla Raila, selbst Mutter einer Tochter mit Behinderung, sprach darüber, wie sie sich im Rahmen ihrer Doktorarbeit wissenschaftlich mit diesem weiten Themenfeld auseinandersetzte. Insbesondere die gesellschaftlichen, psychischen und innerfamiliären Konflikte sowie die spirituellen Herausforderungen und Chancen solch einer außergewöhnlichen Lebenssituation standen dabei im Mittelpunkt.

Aus eigener Erfahrung mit ihrer Tochter bewegte sie sich durch das Gestrüpp von Anträgen für die staatlichen Leistungen für ihr Kind und den stetigen Kampf im Alltag. Die Familie in der Gesellschaft, die Familie als Betroffene in all ihren Facetten.

Für ihr Buch „…und es beginnt ein neues Leben! Eine empirische Untersuchung zur Veränderung der innerweltlichen Situation von Familien durch die Geburt eines behinderten Kindes“ hatte Dr. Raila eine Umfrage gestartet, an der knapp 1000 Eltern teilnahmen. Während des Vortrags ging Frau Dr. Raila auf Ergebnisse ihrer Untersuchung ein und sprach u.a. über das Thema Schuldgefühle bzw. Schuldzuweisungen gegenüber betroffenen Eltern.

Ein wichtiges Fazit des Vortrags lautete, dass die meisten Eltern vor allem über Schwierigkeiten mit Ämtern, Behörden, Kassen u.ä. berichteten und dass weniger die Behinderung an sich ein Problem sei.

Als weiterer Schwerpunkt ergab sich in der folgenden Fragerunde durch die anwesenden Familien die Frage der Inklusion in Schule und anderen Einrichtungen, wobei SOBY mit seinen Angeboten wieder eine bedeutende Rolle spielte. Eine Mutter stellte den schwierigen Stand ihres Kindes als einziges in einer Grundschule dar, wo es immer Außenseiter ist. Die Teilnehmer waren sich einig, dass Inklusion so nicht funktionieren kann.

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