Am 25. Oktober 2019 feierte der Bauherr, die Stiftung Rehabilitationszentrum Berlin-Ost, gemeinsam mit 300 geladenen Partnern und Gästen die Fertigstellung des Inklusiven Pferdesport- und Reittherapiezentrums Berlin-Karlshorst. Zukünftig werden hier Menschen mit und ohne Behinderung ihre Lebenswelten in Arbeit, Freizeit, Sport und Therapie gemeinsam gestalten.

Dafür sind in den in den letzten zwei Jahren auf 100.000m² beste Voraussetzungen für Mensch und Pferd geschaffen worden. Auf der Grundlage einer barrierefreien Bauweise sind neben modernen Pferdeställen für 90 Pferde mit verschiedensten Auslauf- und Weideflächen großzügige Reithallen und Außenreitplätze für Therapie-, Freizeit- und Sportangebote entstanden.

Darüber hinaus bietet die Anlage vielfältige Möglichkeiten für Veranstaltungen, Reitsportturniere und Seminarangebote. Bundesweit stellt diese Anlage so eines der größten Zentren für inklusiven Pferdesport und Reittherapie dar.

Neben umfangreichen Mitteln der Stiftung Rehabilitationszentrum Berlin-Ost wurden die Gebäude und Außenanlagen im Umfang von 10 Millionen Euro mit Hilfe der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin und durch ein Bundesdarlehen, vermittelt durch den Paritätischen Wohlfahrtsverband, gebaut. Seit März 2019 fördert die Aktion Mensch das dreijährige Projekt „Reiten inklusiv: Pferdesport gemeinsam gestalten“.

Im feierlichen Rahmen zur Fertigstellung des Bauprojektes unterstrichen Vertreter aus Politik, Sport und Behindertenhilfe die Bedeutung des Mutes und der Vision der Stiftung Rehabilitationszentrum Berlin-Ost eine Anlage dieser Größenordnung mit inklusiver Zielsetzung in Berlin zu errichten. Verbunden wurde die Anerkennung mit dem Wunsch, den inklusiven Sport nachhaltig zu etablieren und noch mehr Menschen mit Behinderungen über das Therapeutische Reiten hinaus den Weg in den Pferdesport zu ermöglichen.

In den nachfolgenden praktischen Reitsportdemonstrationen wurde allen vor Augen geführt, wie vielfältig Pferdesport sein kann und was das Zusammenspiel zwischen Mensch und Pferd möglich macht. Max Polaski mit dem Wallach Löwenherz demonstrierte Springsport bis zur schweren Klasse, Pia Katharina Voigtländer mit dem Hengst Renegade S zeigte ihre S-Dressurkür, das Voltigierteam des RSV Eichkamp zeigte mit den zwei Voltigiererinnen Anna-Abena Dombrowski und Constanze-Sophia Schwarz auf dem Pferd Romeo mit der Longenführerin Janina Maria Fiemel ein Pas de Deux ebenfalls auf S-Niveau. Als Vertreter des Freizeitsports stellten die jugendlichen Reiterinnen und Reiter des Islandpferdesportzentrums Berlin eine Islandpferdequadrille vor.

Im Anschluss erfolgte die symbolische Schlüsselübergabe der Stiftung Rehabilitationszentrum Berlin-Ost, vertreten durch den Stiftungsvorsitzenden Helmut Siebert, an die neue Betreibergesellschaft „Mensch und Pferd gemeinnützige GmbH“, vertreten durch den Geschäftsführer Florian Demke und die Betriebsleiterin Friederike Wendt. Zwei der neun eigenen Stiftungspferde begleiteten die Zeremonie.

In den nächsten Wochen werden alle neuen Stiftungspferde eingewöhnt und an ihre Aufgaben herangeführt. Offizielle Eröffnung wird im 1.Quartal 2020 sein.

Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) äußerte seine Freude anlässlich der Fertigstellung: „Ich bin sehr glücklich, dass dieses Zentrum kurz vor dem 125-jährigen Jubiläums Karlshorsts fertiggestellt ist. Damit werden die Strukturen des organisierten Sports für Menschen mit Behinderung gefördert und mit dem Breitensport verknüpft. Das Zentrum ist ein großer Schritt für die Inklusion und die Zukunft des Pferdesportstandortes Trabrennbahn Karlshorst.“

Helmut Siebert, Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung Rehabilitationszentrum Berlin-Ost, ergänzte: „Das Inklusive Pferdesport- und Reittherapiezentrum ist etwas Besonderes und kein „normaler“ Bau. Inhaltlich verbindet das Projekt Tradition und Moderne: 160 Jahre Geschichte des Standortes, das Bestreben der Menschen von Karlshorst zur Gestaltung ihres Kiezes, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen, Einfluss auf Gesundheit und Sozialverhalten, Natur- und Tierschutz, Freizeitgestaltung, Sport und der Gedanke der Inklusion.“

Weitere Informationen:

RBO – Mensch und Pferd gemeinnützige GmbH 
www.menschundpferd.berlin