Die Inklusionspyramide
Mit Hilfe der Inklusionspyramide soll die Inklusion im Sport grafisch erläutert werden.
Ihr breiter Sockel wird dadurch gebildet, dass alle Menschen mit Behinderung – unabhängig von der Art ihrer Behinderung – die Möglichkeit haben, Sport zu treiben.
Die erste Stufe der Inklusionspyramide bildet das Wahlrecht auf Basis von Angebotsalternativen: Alle Menschen mit Behinderung sollen entscheiden können, welche Sportart sie wann, wo und mit wem ausüben möchten.
Stufe 2 bezieht sich auf Veranstaltungen, Wettbewerbe und Rituale: Veranstaltungen auf örtlicher, regionaler, nationaler und internationaler Ebene sind Ziel- und Höhepunkte für jeden Sportler. Neben den sportlichen Leistungen sind Rituale (Hissen von Fahnen, das Entzünden der (olympischen) Flamme, Siegerehrungen) von zentraler Bedeutung.
In Stufe 3 erfolgt eine Öffnung über den Sport hinaus: Dies betrifft die Motivation und Einbeziehung der Familien der Sportlerinnen und Sportler und die Einbeziehung von behinderten Menschen, die zwar Spaß, Spiel und Bewegung anstreben, nicht aber den Wettkampf. In diese Kategorie gehört auch das Gesundheitsprogramm, das den Zugang zur medizinischen Vorsorge am Rande des Sports eröffnet.
Mit Stufe 4 erklimmen wir die Ebene des organisierten Sports. Das heißt konkret, behinderte Menschen sollten die Möglichkeit haben, aktiv Mitglied eines Sportvereins ihrer Wahl zu sein.
In Stufe 5 „Empowerment und Mitsprache“ kommt das Anliegen, die Forderung: „Nichts über uns ohne uns“ auch im Bereich des Sports zum Zuge. Inklusion bedeutet, dass behinderte Menschen im Sportverein genauso wie in Organisationen des Behindertensports „Sitz und Stimme“ haben.
Die Inklusionsstufe 6 wird erreicht, wenn behinderte und nicht behinderte Menschen zusammen Sport treiben. Hierfür steht bei SO an erster Stelle das Unified Sports® Programm.
Diese Pyramide ist nur stabil, wenn sie von mehreren Seiten gestützt wird:
Auf der einen Seite bedarf es des politischen Willens auf der Ebene der Sportpolitik in Bund und Ländern sowie in der Politik der Verbände im Sport- und Behindertenbereich. Auf beiden Politikfeldern geht es um programmatische Offenheit und die Eröffnung von finanziellen Möglichkeiten.
Inklusion braucht des weiteren Information und Wissen bei Übungsleitern im Verein genauso wie bei Mitarbeitern in Einrichtungen der Behindertenhilfe und Verbandsfunktionären.
Die Basis für alle Aktivitäten in Richtung Inklusion bildet der Abbau von Barrieren: Durch Bewusstseinsbildung werden Hindernisse in Köpfen und Herzen abgebaut. Die ist Schlüssel für die unverzichtbare Barrierefreiheit und Zugänglichkeit in den Bereichen Architektur, Kommunikation und Orientierungshilfen.