16.09.2022 09:03 Uhr

#Bonn2022: Gefühlsausbrüche während der Siegerehrungen bei der Disziplin Badminton

Auf dem weit gefassten Gelände des Nordparks, in der Sporthalle Heinrich-Hertz-Europakolleg, fand die Sportart Badminton statt. Schon außerhalb der Halle konnte man Musik und Applaus hören. Bei den Siegerehrungen ging die Post ab. Es wurde eifrig fotografiert und beim Aufruf der Siegernamen gab es emotionale Gefühlsausbrüche.

SONRW-Athlet Dominik Thiele bei seinem Heimspiel in Bonn - Foto: Sarah Rauch

Mittendrin stand der Koordinator für Badminton in NRW, Winfried Kühnle. Er ist, wie er sich selbst ausdrückt, durch einen dummen Zufall zu den Special Olympics NRW gekommen. „Als Bundesligaschiedsrichter wurde ich eines Tages bei einer deutschen Meisterschaft gefragt, ob ich Interesse haben würde, an den SONRW teilzunehmen, und ich habe ja gesagt und habe dort als Oberschiedsrichter mitgemacht. Bei einer Siegerehrung ist ein großer, stämmiger Athlet von der Bühne heruntergesprungen und hat mich in den Arm genommen, und das hat mich nie wieder losgelassen“.

Die Athleten sind seiner Meinung nach unheimlich liebe Sportler, die nicht unbedingt gewinnen wollen: „Bei ihnen steht an erster Stelle das Spielen“, so Winfried Kühnle. „Wenn sie verlieren, sind einige traurig, aber die meisten von ihnen sagen, das ist nicht schlimm“. Er hat inzwischen viele Meisterschaften mitgemacht und ist immer wieder von den Sportlern fasziniert. Winfried Kühnle wünscht sich für den Behindertensport in Deutschland mehr Akzeptanz: „Es wäre wunderbar, wenn mehr Sportvereine Behindertensport zulassen würden“.

Emma Bösken war bei den Special Olympics Landesspielen als Volunteer im Einsatz: „Ich spiele selber in einem Badminton-Verein im Jugendteam. Als wir die Anfrage bekommen haben, ob wir helfen wollen, habe ich sofort zugesagt. Mir hat es hier in Bonn sehr gut gefallen – es war eine sehr entspannte Atmosphäre, und trotzdem war der Ehrgeiz bei den Athleten da“, so die Bilanz von Emma Bösken.

Sichtlich stolz blickt Dominik Thiele auf die Spiele zurück. Er ist mit seinem Vater Christoph vor Ort, und Dominik hat gleich zwei Medaillen gewonnen – eigentlich kein Wunder, spielt er doch schon seit zehn Jahren Badminton. Und außerdem waren die Special Olympics für ihn ein Heimspiel: Dominik Thiele ist beim 1. FC Beuel am Start.

Hervorragend fällt auch die Bilanz der Nationalen Koordinatorin Badminton von Special Olympics, Andrea Mönch, aus: „Ich habe hier in lauter glückliche Gesichter geguckt! Wir haben ein tolles Team hier, dass mit viel Herzblut dabei ist und das freundschaftlich miteinander umgegangen ist. Man spürt: Alle Athleten sind heiß drauf gewesen, endlich wieder starten zu können. Was die sportliche Seite betrifft, war Corona sicher nicht immer von Vorteil. Aber der soziale Zusammenhalt, der Wunsch nach Gemeinschaft, ist umso größer geworden“.

Bericht: Georg Alfes und Gabi Peiter

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