Gesichter der Landesspiele

Judoka Andrea Kuhne aus Frechen und Tennis-Spieler Thomas Wendt aus Münster sind gemeinsam mit Handball-Nationalspieler Julian Köster und Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf die Gesichter unserer Landesspiele vom 22. bis 25. Mai 2024 in Münster. Wir möchten Euch unsere Gesichter vorstellen:

Andrea Kuhne: „Ich bekomme jetzt schon Gänsehaut“

Gemeinsam mit Tennisspieler Thomas Wendt Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf und Handball-Nationalspieler Julian Köster ist Judoka Andrea Kuhne ein "Gesicht der Spiele" in Münster. Wir haben die 30-jährige Judoka aus Frechen getroffen und ihr Fragen gestellt.

Seit wann betreibst du die Sportart Judo?

Andrea: „2008 habe ich beim SC Budokan Bocholt begonnen, danach war ich bei Budokan Hünxe und jetzt bin ich im Leistungszentrum der Gold-Kraemer-Stiftung in Frechen.“

Was waren deine größten Erfolge?

„2023 habe ich die Goldmedaille bei den Weltspielen in Berlin gewonnen.“

Was machst du beruflich und wie sieht dein Alltag aus?

„Beruflich mache ich Sport! Ich lebe und arbeite im Leistungszentrum der Gold-Kraemer-Stiftung in Frechen. Wir trainieren an fünf Tagen in der Woche.“

Wie findest du Special Olympics?

„Sehr gut, weil sehr viele unterschiedliche Menschen zusammenkommen und gemeinsam Sport treiben. Wir sind hier alle gleich.“

Bei welchen SO-Veranstaltungen warst du schon dabei?

„2016 in Hannover, 2018 in Kiel und bei den Nationalen Spielen 2022 und Weltspielen 2023 in Berlin.“

Bei welchen Landesspielen warst du schon dabei?

„2017 in Neuss, 2019 in Hamm und 2022 in Bonn. Beim SONRW Judo-Turnier in Essen bin ich regelmäßig dabei.

Was waren deine Highlights bei den Weltspielen 2023?

„Die Eröffnungsfeier war das absolute Highlight. Es war alles so groß und beim Einlaufen in das Stadion war ich sehr aufgeregt.“

Wie hast du den medialen Rummel dort empfunden?

„Das hat mich nicht gestört.“

Was bedeutet es für dich, jetzt ein Gesicht der Spiele zu sein?

„Das bedeutet für mich etwas ganz Besonderes. Man bekommt von mehreren Menschen Aufmerksamkeit und die Leistung wird anerkannt.“

Wie waren die Foto-Shootings mit Julian und Lena für dich?

„Sehr, sehr gut. Auch das war etwas ganz Besonderes. Julian und Lena waren sehr nett und sympathisch. Es hat viel Spaß gemacht, sich mit ihnen auszutauschen.“

Kanntest du beide schon vorher?

„Ja klar, im Handball habe ich die Heim-EM des DHB verfolgt. Die Spiele waren ja auch in Köln. Auch Lena kenne ich aus der Nationalmannschaft und habe ihr Spiel mit der erfolgreichen Olympia-Qualifikation gesehen.“

Was erwartest du von den Landesspielen in Münster? Worauf freust du dich am meisten?

„Ich freue mich am meisten auf die Wettkämpfe und darauf, neue Menschen kennenzulernen. Wenn ich daran denke, bei der Eröffnungsfeier die Flamme entzünden zu dürfen, bekomme ich jetzt schon Gänsehaut.“

Was ist dein sportliches Ziel in Münster?

„Der erste Platz.“

Thomas Wendt: „Stolz und glücklich, ein Gesicht der Spiele zu sein“

Gemeinsam mit Judoka Andrea Kuhne, Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf und Handball-Nationalspieler Julian Köster ist Thomas Wendt ein "Gesicht der Spiele" in Münster. Wir haben den 39-jährigen Tennisspieler aus Münster getroffen und ihm Fragen gestellt.

Seit wann und warum betreibst du die Sportart Tennis?

Thomas: „Seit 2003 spiele ich Tennis, um fit zu bleiben und neue Freunde kennenzulernen.“

Was waren deine größten Erfolge?

„2006 wurde ich das erste Mal für SO in das Nationale Team berufen. 2010 war ich in Warschau bei den European Summer Games, dort habe ich die Silbermedaille im Doppel gewonnen. Bei den Weltspielen von Special Olympics in Los Angeles 2015 habe ich die Goldmedaille im Einzel gewonnen.“

Du bist unser erstes Mitglied. Kannst du dich noch an dein erstes SO Turnier erinnern?

„2004 habe ich gehört, dass es in Hamburg ein Turnier von Special Olympics Deutschland gibt. Ich bin beim Tennisturnier angetreten und habe direkt die Silbermedaille gewonnen.“

Was machst du beruflich?

„Ich habe einen Außenarbeitsplatz bei den Alexianern.“

Wie sieht dein Alltag aus?

„Nach dem Frühstück fahre ich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Am Abend mache ich Sport, gehe laufen, mache Ausdauertraining oder spiele Tennis. Ich versuche immer in Bewegung zu bleiben.“

Wie findest du Special Olympics?

„Das Zusammentreffen mit den Sportlern ist wie ein großes Familienfest. Wir Sportler sind untereinander sehr fair miteinander.“

Bei welchen SO-Veranstaltungen warst du schon dabei?

„Ich war schon bei sehr vielen Veranstaltungen in ganz Deutschland dabei.“

Bei welchen Landesspielen warst du schon dabei?

„2019 in Hamm und 2022 in Bonn.“

Was bedeutet es für dich, jetzt ein Gesicht der Spiele zu sein?

„Ich bin sehr stolz und glücklich, ein Gesicht der Spiele sein zu dürfen.“

Wie waren die Foto-Shootings mit Julian und Lena für dich?

„Mir hat es viel Spaß gemacht, Lena und Julian kennenzulernen. Sie sind sehr offen und herzlich zu mir gewesen.“

Kanntest du die beiden schon vorher?

„Ja, aber nur aus dem Fernsehen.“

Du lebst in Münster. Was zeichnet Münster aus?

„Münster hat eine schöne Altstadt, ist eine Fahrradstadt und hat überall schöne Grünanlagen.“

Hast du Tipps für unsere Athletinnen und Athleten? Was sollte man sich unbedingt anschauen?

„Den Prinzipalmarkt mit dem schönen Rathaus, den Dom und die Lambertikirche, den Zoo und den Mühlenhof.“

Was erwartest du von den Landesspielen in Münster? Worauf freust du dich am meisten?

„Ich freue mich auf die Eröffnungsfeier, Athletendisco und das Gesundheitsprogramm.“

Was ist dein sportliches Ziel in Münster?

„Ich will gut abschneiden und die Qualifikation für die Nationalen Spiele 2026 im Saarland schaffen.“

Lena Oberdorf: „Wir sind alle Spitzensportler“

Gemeinsam mit Tennisspieler Thomas Wendt, Judoka Andrea und Handball-Nationalspieler Julian Köster ist Lena Oberdorf ein "Gesicht der Spiele" in Münster. Wir haben die 22-jährige Fußball-Nationalspielerin, die aktuell für den VfL Wolfsburg spielt, getroffen und ihr Fragen gestellt.

Welche Berührungspunkte hattest du vor der Anfrage, ein Gesicht der Landesspiele zu sein, bereits mit Special Olympics?

Lena: „Wir hatten im Jahr 2019 bereits ein Training bei meinem damaligen Verein der SGS Essen gemeinsam mit Special Olympics NRW. Athletinnen haben uns zu einer Trainingseinheit besucht.“ 

Wie hast du das Training damals 2018 in Essen erlebt?

 „Es war sehr lustig und hat extrem viel Spaß gemacht. Es war mal etwas komplett Anderes und sehr erfrischend, weil die Athletinnen gar keine Berührungsängste hatten.“

Musstest du bei unserer Anfrage lange überlegen?

 „Nein, gar nicht. Ich habe mich sofort an das Training und die gute Zeit zurückerinnert und freue mich sehr, Special Olympics und die Landesspiele zu unterstützen. Nur das Zeitmanagement war eine kleine Hürde.“

 Wie waren das Shooting und der erste Kontakt mit Andrea und Thomas für dich?

 „Ich habe mich sehr gefreut, Andrea und Thomas kennenzulernen. Wir hatten sehr viel Spaß und es ist einfach schön, mit ihnen gemeinsam zu den Gesichtern der Landesspiele in Münster zu gehören.“

 Über welche Themen habt ihr euch so ausgetauscht?

 „Es ging natürlich viel um den Sport und den Trainingsalltag. Dieser unterscheidet sich bei Andrea und mir gar nicht so sehr. Wir haben aber auch über Urlaub und die Anreise von Andrea nach Wolfsburg gesprochen.“

Wie wichtig ist dir soziales Engagement und das Thema Inklusion von Menschen mit Behinderung?

 „Es ist ein sehr wichtiges Thema und daher ist es ebenso wichtig, dass Special Olympics immer bekannter wird und mehr Menschen davon erfahren. Daher ist es mir auch wichtig, dies zu unterstützen. Ob Andrea, Thomas oder ich – wir sind alle Spitzensportlerinnen und Sportler, die es verdienen, die Aufmerksamkeit zu bekommen.“

Du kommst aus Gevelsberg in NRW, warst bereits in Essen. Verbindet dich auch etwas mit der Stadt Münster?

 „Bis jetzt noch nicht, aber durch die Landesspiele von Special Olympics NRW im Mai werde ich ja ab jetzt etwas haben.“

 Welchen Ratschlag würdest du unseren Athletinnen und Athleten in der Vorbereitung auf die Landesspiele 2024 in Münster geben?

„Freut euch darauf, in eurer jeweiligen Disziplin alles zu geben und genießt es, dabei zu sein. Viele Sportlerinnen und Sportler wollen bei den Landesspielen dabei sein, ihr Bestes geben und arbeiten hart dafür. Daher haut alles rein und genießt es!“

Julian Köster: „Alle profitieren voneinander“

Julian Köster: „Alle profitieren voneinander“

Gemeinsam mit Tennisspieler Thomas Wendt, Judoka Andrea und Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf ist Julian Köster ein "Gesicht der Spiele" in Münster. Wir haben den 24-jährigen Handball-Nationalspieler, der aktuell für den VfL Gummersbach spielt, getroffen und ihm Fragen gestellt.

Wie war die Heim-EM für dich?

Julian: „Die Heim-EM war für mich ein unglaubliches und auch unvergessliches Erlebnis. Es waren so viele außergewöhnliche und einzigartige Momente dabei. Die Stimmung bei den Spielen in meiner Heimatstadt Köln und natürlich das Weltrekord-Heimspiel vor 53.586 Zuschauern. Das sind die EM-Highlights, an die ich mich ein Leben lang immer wieder gerne zurückerinnern werde.“

 Und durch den Sieg gegen Österreich hat es ja jetzt nach der EM auch doch noch mit der Olympia-Qualifikation funktioniert. Was bedeutet die Olympia-Teilnahme für dich?

„Uns allen ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Das Ticket für die Olympischen Spiele im letzten Spiel gegen Österreich zu lösen, war unglaublich wichtig. Jetzt freue ich mich riesig auf den Sommer und meine ersten Olympischen Spiele. Damit geht ein Kindheitstraum in Erfüllung.“

Noch vor Olympia heißt es für dich jetzt aber erst einmal „Special Olympics“. Kanntest du Special Olympics vor der Anfrage, ein Gesicht der Landesspiele zu sein?

„Letztes Jahr bin ich das erste Mal durch die Special Olympics World Games, die in Berlin stattfanden, auf Special Olympics aufmerksam geworden. Die Anfrage hat sofort mein Interesse geweckt und ich freue mich sehr, dass es funktioniert hat.“

Du hast direkt zugesagt, uns zu unterstützen. Warum?

„Die TV-Bilder und die Emotionen der Sportlerinnen und Sportler haben mich sofort gepackt. Ich war fasziniert von dieser Lebensfreude und gleichzeitig auch sehr erstaunt, dass ich zuvor noch so gar nichts von Special Olympics mitbekommen habe. Mit der Anfrage habe ich mich sofort zurückerinnert, auch etwas tiefer informiert und dazu ausgetauscht. Wenn ich durch mein Engagement nur ein bisschen dazu beitragen kann, dass die Sportlerinnen und Sportler eine größere Bühne und mehr Aufmerksamkeit bekommen, dann mache ich das sehr gerne. Ich freue mich jetzt schon sehr auf viele spannende Begegnungen.“

 Hattest du schon Berührungspunkte mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung?

„Ja, Handball lockt ja mittlerweile zum Glück viele Menschen in die Hallen, wodurch ich auch schon öfters Kontakt zu Menschen mit geistiger Beeinträchtigung hatte. Ich mag es, mich direkt mit Menschen auszutauschen und war daher begeistert von der offenen Art in den Gesprächen. Ich freue mich sehr darauf, neue Menschen kennenzulernen und bin überzeugt, dass ich von ihnen noch Einiges lerne.“

 Wie hast du das Shooting mit Andrea und Thomas erlebt?

„Das Shooting war super. Die Stimmung war von Anfang an locker und es gab überhaupt gar keine Berührungsängste. Wir haben uns sofort zu den unterschiedlichsten Themen ausgetauscht und sehr viel gelacht. Ich freue mich jetzt schon darauf, die beiden in Münster wiederzusehen.“

 Wie wichtig ist soziales Engagement und das Thema Inklusion von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung im Speziellen für dich?

 „Ohne soziales Engagement und die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer könnten viele Events so wie wir sie kennen, gar nicht stattfinden. Engagement und auch die Inklusion von Menschen sind unglaublich wichtig. Durch Diversität in Gruppen, Mannschaften und Vereinen können alle Seiten etwas lernen und nur voneinander profitieren.“

Du bist in Bielefeld geboren, spielst in Gummersbach. Verbindet dich auch etwas mit der Stadt Münster?

„Meine Eltern haben dort studiert und reden immer nur positiv über die Stadt. Deswegen bin ich sehr gespannt, was mich dort erwartet.“

Welchen Ratschlag kannst du unseren Athletinnen und Athleten in der Vorbereitung auf die Landesspiele 2024 in Münster geben?

„Insbesondere in der Vorbereitung auf große Ereignisse, wie es die Landesspiele für die Sportlerinnen und Sportler auch sind, gibt es auch immer wieder Phasen, in denen einem die Vorbereitung schwerfällt und auch sehr anstrengend ist. Wichtig ist dann, dass man sein großes Ziel dabei nie aus den Augen verliert und genau daraus die Motivation schöpft, noch etwas mehr zu machen und besser zu werden.“

Bei SONRW ist die Sportart Handball noch recht neu, erfreut sich aber immer größerer Beliebtheit. Was ist das Besondere an diesem Sport?

„Handball macht einfach Spaß und das Fair Play wird großgeschrieben. Auch wenn es manchmal während des Spiels etwas härter zugeht, nach dem Spiel gibt man sich die Hand und es ist alles wieder gut. Das finde ich top!“

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