Endlich sollten die intensive Arbeit und der unermüdliche Einsatz der verantwortlichen Akteur*innen in den Host Towns belohnt werden. Endlich sollten die sehnlichst erwarteten Delegationen nach Deutschland reisen und von ihren Host Towns in Empfang genommen werden. Die lange Wartezeit hatte ein Ende.

Doch kurz bevor es dann wirklich so weit war, begann noch einmal ein großes Bangen. Würden wirklich alle Delegationen nach Deutschland kommen können? Verzögerte Visa-Prozesse und fehlende Reisedaten stellten die Geduld auf die Probe. Schließlich gab es zumindest in den meisten Fällen Entwarnung: Die Delegationen haben alle bürokratischen Hindernisse überwunden und können einreisen. Leider mussten wir aber auch zwei Rückschläge hinnehmen. Zwei Delegation schafft es nicht rechtzeitig zum Host Town Program nach NRW.

Trotz dieser traurigen Nachrichten freuten wir uns riesig auf den 12. Juni, an dem nun endlich die Flugzeuge landen und Host Towns und Delegationen an den Flughäfen aufeinandertreffen sollten. Als Landesverband unterstützten wir die Ankünfte am Flughafen Düsseldorf. Verspätungen der Flugzeuge spannten uns noch etwas länger auf die Folter, doch gegen kurz nach 10:00 Uhr liefen die ersten 100 Athlet*innen, Trainer*innen und Betreuer*innen, begleitet vom begeisterten Flughafenpersonal, in die Ankunftshalle ein – begrüßt von tosendem Applaus der wartenden Menge der Host Towns und freiwilligen Helfer*innen. So konnten wir im Laufe des Tages über 20 Delegationen in Empfang nehmen und auf die Weiterreise in ihre Host Town schicken.

Dort angekommen erwartete sie eine erneute Welle der Willkommensfreude und Begrüßungsworte von (Ober-)Bürgermeister*innen, Landrät*innen, Verwaltungsmitarbeitenden und der gesamten Bevölkerung. Nach etwas Ruhezeit zur Akklimatisierung und Erholung nach teils stundenlangen Flügen standen tolle Aktionen auf dem Programm. Von inklusiven Sportfesten über Führungen in Leichter Sprache hin zu inklusiven Konzerten und Stadtfesten – überall trafen Kulturen, Sprachen und insbesondere Menschen aufeinander, die miteinander eine unvergessliche Zeit erlebten. Diese Begegnungen sind es, was Special Olympics so besonders macht und an so vielen Orten ein Strahlen in die Augen aller zaubert, die Teil der großen Bewegung sind.

Auch wir durften Teil des Host Town Programs sein. Gemeinsam mit dem Präsidium und dem Team der Geschäftsstelle gelang es uns, in allen 46 Host Towns zu Gast zu sein, um zumindest kleine Ausschnitte dieser ereignisreichen Tage mitzuerleben und die einzigartige Atmosphäre aufzusaugen, die der Besuch der rund 2160 Delegationsmitglieder in ganz NRW entfachte.

Viel zu schnell vergeht die Zeit, wenn man sie am liebsten anhalten würde. Nach vielen Fackelläufen am bundesweiten Inklusionstag und zahlreichen weiteren Highlights in den Städten und Gemeinden NRWs hieß es am 15. Juni bereits wieder Abschied nehmen. Doch für viele war es nur ein Abschied auf Zeit. Die Delegationen machten sich auf den Weg nach Berlin, wo wir sie schon zwei Tage später bei der großen Eröffnungsfeier der World Games wiedersehen und bei ihrem Einzug ins Olympiastadion bejubeln konnten. Bis dahin hieß es, die gelungenen Tage Revue passieren und etwas Kraft für die anstehenden Weltspiele zu sammeln, die dem Host Town Program in ihrer Emotionalität, Freude und Begeisterung in nichts nachstehen sollten.

Wir möchten auch an dieser Stelle noch einmal die Gelegenheit nutzen, DANKE zu sagen! Ohne die Bereitschaft der Kommunen als Host Town die Delegationen aufzunehmen und vor allem ohne das großartige Engagement aller haupt- und ehrenamtlich Aktiven vor Ort wäre dieses Projekt „#ZusammenInklusiv – Host Town Program“ nicht möglich gewesen. Die Zusammenarbeit mit euch allen hat uns über die zwei Jahre sehr viel Freude bereitet und wir freuen uns auf die Fortsetzung! ????

Bericht: Natascha Dauben / SONRW